Zur Warmwasser-Wärmepumpe gehört auch ein Warmwasserspeicher. Heißt das aber auch, dass der Warmwasser- beziehungsweise Brauchwasserspeicher einer Wärmepumpe möglichst groß ausfallen sollte oder kann der Warmwasserspeicher auch zu groß sein?
Eine ähnliche Problematik stellt sich, wenn die Wärmepumpe ihren Strombedarf von einer Photovoltaikanlage bezieht. Hier kann in Zeiten, in denen keine Umweltenergie verfügbar ist, ein Stromspeicher als Puffer dienen. Aber: Welche Größe sollte der Stromspeicher für die Wärmepumpe haben?
Wärmepumpen können nicht nur für Heizenergie sorgen, sondern auch Warmwasser bereitstellen. Um eine ständige Verfügbarkeit zu erreichen, sollte die Wärmepumpe mit einem Warmwasserspeicher kombiniert werden. Das Problem dabei ist jedoch: Läuft die Wärmepumpe mit einem Warmwasserspeicher, dessen Größe überdimensioniert ist, kann ungenutztes Wasser längere Zeit im Tank verbleiben.
Wichtig ist hier nicht nur die Größe. Der Warmwasserspeicher der Wärmepumpe sollte idealerweise eine Temperatur von bis zu 45 °C halten. In diesem Milieu allerdings fühlen sich viele Mikroorganismen besonders wohl. Zu den gefährlichsten darunter zählen Stäbchenbakterien aus der Gattung der Legionellen. Bis zu den genannten Werten kann ihre Anzahl in nur rund 24 Stunden auf etwa das 16-fache ansteigen. Weist also der Warmwasserspeicher der Wärmepumpe eine Größe auf, die über dem Bedarf liegt, drohen Infektionsrisiken.
Diese Gefahr wird geringer, wenn die Wassertemperatur der Niedertemperatur-Wärmepumpe beispielsweise auf 55 °C erhöht wird. Überdies sollte eine Legionellenschaltung, die über einen Heizstab das Wasser für eine gute halbe Stunde auf rund 60 °C oder für mindestens 3 Minuten auf über 70 °C erhitzt, regelmäßig genutzt werden. Auch eine Hochtemperatur-Wärmepumpe kann die Vermehrung von Legionellen begrenzen. Ganz vermeiden lässt sich das Risiko aber nicht, wenn der Warmwasserspeicher zu groß ist. Daher führt kein Weg daran vorbei, bei der Berechnung der Größe für den Warmwasserspeicher der Wärmepumpe den tatsächlichen Bedarf realistisch einzuschätzen.
Wichtig ist, dass der Brauchwasserspeicher, der mit der Wärmepumpe betrieben werden soll, ausreichend groß für die Anzahl der Personen ist, die ihn nutzen. Als Richtwert gelten dabei 30 bis 50 Liter pro Kopf. Bei einer über 15 kW starken Wärmepumpe kann der Warmwasserspeicher eine Größe im niedrigeren Bereich je Person aufweisen. Liegt die Leistung aber darunter, sollte besser ein höherer Speicherwasser-Bedarf pro Verbraucher angelegt werden. Einfließen sollten in die Berechnung ferner persönliche Gewohnheiten: Die tägliche Dusche verbraucht weniger Wasser als ein Vollbad.
Standardisiert ist die Berechnung des Warmwasserbedarfs pro Person übrigens durch die DIN 4708 beziehungsweise die neuere DIN EN 12831-3. Hinter der Ermittlung steht jedoch ein kompliziertes Verfahren, für das Sie sinnvollerweise einen Heizungsbauer zu Rate ziehen sollten.
Möglich ist des Weiteren, dass Sie für Ihre Wärmepumpe nicht nur einen Warmwasserspeicher nutzen, sondern auch einen Stromspeicher. Auch wenn Sie Ihre Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Warmwasserspeicher betreiben, kommt es auf die richtige Größe an. Ist der Stromspeicher zu groß für die eingesetzte Photovoltaikanlage, kann seine Ladekapazität nicht vollständig genutzt werden. Ist er zu groß für die Kombination Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Warmwasserspeicher, wird er nur selten oder gar nicht bis zur Wiederaufladegrenze entladen. Beides vermindert die Effizienz sowie die Haltbarkeit des Speichers und ist mit unnötig hohen Investitionskosten verbunden.
Um die nötige Batteriekapazität für eine Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Warmwasserspeicher zu wählen, gilt bei entsprechender Größe der Photovoltaikanlage eine empfehlenswerte Speichergröße von 60 bis 70 % des durchschnittlichen Stromverbrauchs pro Tag. Auch hier ist wieder eine individuelle Berechnung durch einen Fachbetrieb sinnvoll.
Beim Strom- wie beim Warmwasserspeicher für eine Wärmepumpe ist die Größe von entscheidender Bedeutung. Ist sie zu hoch gewählt, kann es zu einer ineffizienten Nutzung, zu höheren Kosten und sogar zu Gesundheitsrisiken kommen. Eine realistische Berechnung der benötigten Größe des Strom- und Warmwasserspeichers sollte also Grundlage der Entscheidung für eine Anschaffung sein.