Eine Solarthermieanlage wandelt das Licht der Sonne in Wärme um. Das funktioniert im Gegensatz zu Öl-, Gas- oder Biomasseheizungen ohne nennenswerte Betriebskosten und ohne direkte Emissionen.
Aus ökologischer Sicht lohnt sich eine thermische Solaranlage somit immer. Geht es um die Wirtschaftlichkeit, müssen Sie Investitionskosten und mögliche Einsparungen gegenüberstellen. Dabei gilt es auch, die Solarthermie-Förderung im Blick zu haben.
Um die Kosten für eine Solaranlage für Warmwasser und/oder Heizungsunterstützung zu ermitteln, müssen Sie zunächst sämtliche Komponenten einrechnen. Dazu gehören:
Hinzu kommen die Kosten für die Solarthermie-Installation und eventuell erforderliche Gebäudeanpassungen.
Vakuumröhrenkollektoren sind etwa doppelt so teuer wie Flachkollektoren, haben aber einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Dadurch erreichen Sie dieselbe Wärmeleistung mit weniger Kollektorfläche, was einen Teil der Mehrkosten wettmacht.
Die Kosten für den Speicher hängen einerseits von Größe und andererseits von der anvisierten Nutzungsart ab. Verwenden Sie die Solaranlage nur für Warmwasser, sind die Kosten geringer, als wenn Sie auch eine bestehende Heizungsanlage unterstützen wollen. Bei Letzterem müssen Sie mit etwa dem doppelten Preis rechnen.
Grob geschätzt liegen die Solarthermie-Kosten beim Einfamilienhaus bei rund 10.000 bis 20.000 Euro für Warmwasser und bei 10.000 bis 20.000 Euro für Warmwasser und Heizungsunterstützung. Die laufenden Kosten sind bei Solarthermie mit nur 150 bis 200 Euro pro Jahr fast schon zu vernachlässigen.
Ob für Warmwasser und Heizungsunterstützung oder nur für Warmwasser: Mit einer Solaranlage-Förderung können Sie die Solarthermie-Kosten deutlich senken. Der Staat hat hierzu verschiedene Förderprogramme aufgelegt. Im Rahmen der neu aufgelegten BEG-Förderung gibt es über die KfW eine Förderung für Solarthermie.
Die neu aufgesetzte BEG-Förderung für Solarthermie ist ein Teil eines umfassenden Programms zur Unterstützung von Heizungsmodernisierungen in Deutschland. Die Förderung läuft über die KfW. Die Hauptaspekte dieser Förderung sind wie folgt:
1. Grundförderung: Es wird eine Grundförderung von 30% der Investitionskosten für neue Heizungen für alle Wohn- und Nichtwohngebäude gewährt. Diese Förderung steht einer breiten Palette von Antragstellern offen, darunter private Hauseigentümer, Vermieter, Unternehmen, gemeinnützige Organisationen, Kommunen und Contractoren.
2. Einkommensbonus: Zusätzlich zur Grundförderung wird ein Einkommensbonus von weiteren 30% der Investitionskosten für selbstnutzende Wohneigentümer eingeführt. Dieser Bonus gilt für diejenigen mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro.
3. Klima-Geschwindigkeitsbonus: Um die zeitnahe Modernisierung von Heizungssystemen zu fördern, wird ein Klima-Geschwindigkeitsbonus von 20% der Investitionskosten für Projekte eingeführt, die in den kommenden Jahren realisiert werden. Ab 2029 wird der Bonus alle zwei Jahre um drei Prozentpunkte reduziert.
4. Förderobergrenze: Die Gesamtförderung ist auf maximal 70% der Investitionskosten gedeckelt. In einem Einfamilienhaus sind maximal 30.000 Euro förderfähig, was einem Höchstzuschuss von 21.000 Euro entspricht.
Alternativ können Sie die Solarthermie-Kosten über den Steuerbonus für Sanierung von der Steuer absetzen. Bei dieser Variante wird Ihre Einkommensteuer über drei Jahre reduziert. Dadurch lassen sich bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten abdecken. Die technischen Mindestanforderungen sind dieselben wie bei der KfW. Zudem muss Ihnen ein Fachbetrieb die fachgerechte Umsetzung bescheinigen. Da die Solarthermie-Förderung der KfW höher ist, lohnt sich das Absetzen von der Steuer in aller Regel nur, wenn Sie vergessen haben, den Förderantrag zu stellen.
Über den Steuerbonus für Handwerkerleistungen können Sie die Solarthermie-Kosten ebenfalls senken. Hiermit haben Sie die Möglichkeit, jährlich 6.000 Euro Arbeitskosten für Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen steuerlich geltend zu machen und damit Ihre Einkommensteuerlast um jeweils 1.200 Euro verringern. Technische Mindestanforderungen gelten hierfür nicht.
Das hängt einerseits von der Höhe der Anschaffungs- und Installationskosten, andererseits aber auch von den Preisen für andere Energieträger ab. Je teurer Erdgas, Öl und Co. sind, desto früher rechnet sich die Investition. Zwar ist es schwierig, die Preise vorherzusagen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass insbesondere fossile Energieträger in Zukunft deutlich teurer werden. Entsprechend wird die Solarthermie immer wirtschaftlicher.
Des Weiteren kommt es darauf an, wie effizient die Anlage arbeitet. Die optimale Dimensionierung des Systems spielt für eine schnelle Amortisation der Kosten für die Solarthermie ebenso eine Rolle wie perfekt zueinander passende Komponenten, eine hochwertige Wärmedämmung und der Einsatz von Heizkörpern, die eine möglichst niedrigen Vorlauftemperatur erfordern.
Bei einer durchschnittlichen Warmwasser-Solaranlage haben Sie die Kosten bei Eigenfinanzierung nach etwa 15 Jahren wieder drin, bei der Anlage zur Heizungsunterstützung nach rund 20 Jahren (jeweils ohne Förderung). Viele Hersteller gewährleisten bereits 20 Jahre Garantie, sodass sich die Amortisationszeit nicht durch hohe Reparaturkosten verlängert.
Nehmen Sie eine Solarthermie-Förderung in Anspruch, sind die Kosten für die Solaranlage für Warmwasser und/oder Heizungsunterstützung von vornherein geringer. Entsprechend schneller amortisieren sich für Ihre thermische Solaranlage die Kosten.