Ein gewisses Problem bei der Nutzung von Sonnenenergie war bisher, dass entweder eine Photovoltaik- beziehungsweise PV-Anlage zur Stromerzeugung oder eine Solarthermie-Anlage zur Wärmegewinnung installiert werden konnte. Jetzt gibt es sogenannte PVT- oder Photovoltaik-Thermie-Module, die beides können. Das alleine ist schon interessant. Noch spannender wird der PVT-Kollektor zusammen mit einer Wärmepumpe.
Bei einer PVT-Wärmepumpe dienen die PVT-Module dazu, eine Wärmepumpe mit Wärmeenergie zu versorgen und gleichzeitig die Elektrizität bereitzustellen, um den Verdichter der Wärmepumpe zu betreiben.
Das System kann bei Sole-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt werden, wenn Erdkollektoren aus Platzgründen nicht infrage kommen oder die Verlegung einer Erdsonde nicht genehmigt werden kann. Der PVT-Kollektor kann aber auch eine Wärmepumpe mit Erdkollektoren oder -sonde ergänzen. Außerdem können PVT-Kollektoren bei Luft-Wasser-Wärmepumpen eine leisere Alternative sein, da sie Außengeräte mit lauten Ventilatoren, die die Außenluft ansaugen, um ihre Wärme verfügbar zu machen, ersetzen.
In den neuartigen PVT-Modulen befinden sich auf der Oberseite Solarzellen, die das direkt auf sie fallende Sonnenlicht in Elektrizität umwandeln. Diese Elektrizität kann den Strombedarf der Wärmepumpe ganz oder teilweise decken.
Unter den PV-Modulen sind Thermiekollektoren angeordnet. Sie fangen die Außenwärme und die Wärme, die die PV-Schicht abgibt, auf und leiten sie über ein Wärmeträgermedium an die Wärmepumpe weiter. Je nach Bauart kann auch ein Außenluft-Wärmetauscher vorhanden sein. Er kann der Außenluft selbst bei niedrigen Temperaturen Wärme entziehen.
Zu den Vorteilen von PVT-Wärmepumpen gehört, dass sie auch in eng bebauten Gebieten infrage kommen können.
Daher sind PVT-Wärmepumpen oft besonders geeignet für Altbauten in einem urbanen Umfeld wie z.B. in München. (Hier gibt es weitere Infos zur Wärmepumpe im Altbau.
Weitere Vorteile einer PVT-Wärmepumpe:
PVT-Wärmepumpen sind gerade erst dabei, den Markteinstieg zu wagen. Daher ist die Zahl der Anbieter noch begrenzt. Auch die Kosten sind sehr schwierig zu beziffern. Allerdings sind sie aufgrund niedriger Stückzahlen gegenwärtig recht hoch. Das dürfte sich jedoch mit der zu erwartenden steigenden Nachfrage schnell ändern. Deutlich wird jetzt schon, dass der Preis für eine PVT-Anlage in der Regel deutlich niedriger sein wird als der einer PV- und einer Solarthermie-Anlage mit gleicher Leistung.
Die Anschaffungskosten einer geeigneten Wärmepumpe für ein Ein- bis Zweifamilienhaus bewegen sich zwischen etwa 10.000 und 15.000 Euro. Die Kosten für die Montage sowie die Herstellung eines Zusammenspiels der PVT-Module mit der Wärmepumpe können im Einzelfall stark variieren. Falls die PVT-Kollektoren aber Erdsonden oder -kollektoren als Lieferanten der Umweltwärme ersetzen, entfallen die Kosten für die Erdarbeiten.
Außerdem schließlich können PVT-Wärmepumpen-Systeme mit 25 bis 40 % durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst werden. Dazu können je nach Standort lokale Unterstützungsmöglichkeiten kommen: In München gibt es beispielsweise folgende Förderprogramme für Wärmepumpen.
