Aus Sonnenenergie Strom gewinnen und dabei staatliche Förderung erhalten - mit einer Photovoltaikanlage ist genau das möglich. Und diese Möglichkeit ergreifen immer mehr private Nutzer. Denn eine eigene Photovoltaikanlage hat viele Vorteile: Sie erzeugen Ihren eigenen - umweltfreundlichen - Strom und machen sich damit unabhängig von den Stromanbietern und den steigenden Strompreisen. So schonen Sie die Umwelt und Ihren Geldbeutel gleichermaßen. Zusätzlich sichern Sie sich eine attraktive Rendite in Form der Einspeisevergütung, wenn Sie überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einspeisen.
Voraussetzung für den Betrieb einer privaten Photovoltaikanlage ist eine ausreichend große Fläche, die sich in der Regel auf dem Hausdach oder dem Dach eines Nebengebäudes (z.B. Carport, Garage) findet. Auf ihr muss die Solarstromanlage fachmännisch installiert werden, um den umweltfreundlichen Strom zu erzeugen. Dabei entstehen neben den Kosten für die Solarmodule auch Kosten für Installation, Montage und Inbetriebnahme. Einige Hausbesitzer erwägen, diese Kosten einzusparen, indem sie ihre Solaranlage selbst installieren. Wer seine PV-Anlage selbst installieren möchte, muss jedoch einiges zu beachten, wie der folgende Artikel zeigt.
Die Frage "Darf ich eine PV-Anlage selbst installieren?" lässt sich grundsätzlich mit Ja beantworten - wenn auch mit einer großen Einschränkung. Denn prinzipiell gibt es kein Gesetz, dass es Laien verbietet, eine Solaranlage selber zu installieren. Mit den entsprechenden Fachkenntnissen und etwas handwerklichem Geschick können Sie die PV-Anlage selbst installieren. Aber, und das ist die große Einschränkung: Den Anschluss an das öffentliche Stromnetz und die Hauseinspeisung dürfen ausschließlich Fachleute vornehmen. Zumindest für diesen (letzten) Arbeitsschritt müssen Sie also in jedem Fall einen Elektroinstallateur beauftragen, selbst wenn Sie Ihre PV-Anlage selbst installieren möchten.
Aber auch für diese Arbeitsschritte sind gewisse Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich.
Üblicherweise sind Fachbetriebe / Solarinstallateure für die Montage einer PV-Anlage zuständig. Sie verfügen über das Know-how aus verschiedensten handwerklichen Bereichen, das für die korrekte Installation und sichere Inbetriebnahme nötig ist. Dazu gehören Fähigkeiten und Kenntnisse, die in das Fachgebiet von Zimmermännern, Dachdeckern und Elektrikern fallen.
Wer nicht über die erforderlichen Grundkenntnisse in diesen Bereichen verfügt, sollte davon absehen, Photovoltaik mit oder ohne Speicher selbst zu installieren - zu groß ist das Risiko einer falschen Installation, die nicht nur die Leistung, sondern auch die Sicherheit der Anlage beeinträchtigen kann.
Sollten Sie sich doch dafür entscheiden, Photovoltaik selbst zu installieren, sind die folgenden Schritte durchzuführen:
Die Standortwahl ist einer der wichtigsten Faktoren für die Strommenge, die mit der Photovoltaikanlage erzeugt werden kann. Vor allem sollten sich keine Verschattungen (z.B. durch andere Gebäude oder Bäume) auf dem Dach befinden, die den Ertrag erheblich mindern können. Wie groß der Stromertrag sein wird, hängt vor allem von der Lage und Ausrichtung sowie der Neigung des Dachs ab. Optimal sind Dächer mit Südausrichtung und einer Neigung von 30-40°, aber auch Anlagen auf Dächern mit Ost-West-Ausrichtung kann bei entsprechend niedrigerem Neigungswinkel gute Erträge erzielen.
Insbesondere bei Flachdächern oder in Regionen mit starkem Wind oder hoher Schneelast ist vor der Installation unbedingt die Statik des Daches zu überprüfen. Im Zweifelsfall muss hier ein Statiker zurate gezogen werden.
Sobald der richtige Standort gefunden und die statischen Voraussetzungen kontrolliert sind, sollten Sie den Netzbetreiber über die geplante Photovoltaikanlage informieren. Erst wenn dieser die Kompatibilität der Anlage mit dem öffentlichen Netz geprüft und bestätigt hat, darf die Installation beginnen.
Für die Montage benötigen Sie neben dem passenden Werkzeug eine gute Schutzausrüstung (Helm, Schutzbrille, Handschuhe, Klettergeschirr, Haken, Sicherungsseile). Um das nicht unerhebliche Schadens- und Unfallrisiko zu senken, ist ein Baugerüst, Dachdeckerlift oder Schrägaufzug zum Transport der Solarmodule auf das Dach dringend zu empfehlen.
Zunächst ist die Unterkonstruktion zu installieren. Hierfür muss die Dach-Eindeckung an den jeweiligen Stellen entfernt werden, damit die Metallwinkel darunter geschoben und befestigt werden können. Die Befestigung erfolgt über eine Verschraubung mit der Konterlattung. Achten Sie auf den vorgegebenen Abstand zur Dacheindeckung und zwischen den Dachhaken. Auf den Metallwinkeln werden die Profile installiert, auf denen dann die Solarmodule befestigt werden. Dies geschieht, indem die Solarmodule - je nach Hersteller - eingeklemmt oder eingehängt werden.
Je nach Art der Installation müssen die einzelnen installierten Solarmodule (parallel oder in Reihe) miteinander verkabelt werden. Dann muss eine Verbindung zu dem Wechselrichter hergestellt werden, der wiederum an das Hausnetz angeschlossen wird.
Wichtig: Der elektrische Anschluss der Anlage an den Hausanschluss und an das öffentliche Stromnetz muss durch einen zertifizierten Elektroinstallateur erfolgen. Dieser erstellt ein Inbetriebnahmeprotokoll, das Sie dem Netzbetreiber zusammen mit der Anmeldung der Anlage bei der Bundesnetzagentur vorlegen müssen, um für Ihren ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom eine Vergütung (Einspeisevergütung) zu erhalten.
Die Selbstinstallation der eigenen Photovoltaikanlage hat den Vorteil, dass sich so die Kosten für die Montage einsparen lassen. Das Einsparungspotenzial liegt hier bei ungefähr 15% der Gesamtkosten. Außerdem lässt sich durch die Selbstinstallation eine mögliche Wartezeit verkürzen, die angesichts der vollen Auftragsbücher einiger Fachbetriebe entstehen kann. Und nicht zuletzt erfüllt es viele Hausbesitzer auch mit Stolz, ein solches Projekt wie die Solaranlage selbst installieren, durchzuführen und erfolgreich abzuschließen.
Nichtsdestotrotz stehen diesen Vorteilen auch einige Nachteile gegenüber, die bei der Überlegung "Soll bzw. kann ich Photovoltaik selbst installieren?" zu berücksichtigen sind:
Eine PV-Anlage selbst zu installieren, erfordert wie gesagt handwerkliches Know-how und Geschick und ist auf die Montage der Solarmodule beschränkt. Den Haus- und Netzanschluss muss in jedem Fall ein Elektriker übernehmen. Darüber hinaus besteht nicht nur eine hohe Unfallgefahr bei der Installation auf dem Hausdach, sondern auch die Gefahr der fehlerhaften Montage, wenn Sie die Solaranlage selber installieren. Montagefehler können dazu führen, dass die Solarmodule nicht optimal arbeiten und der Stromertrag dadurch sinkt. Auch besteht bei einer fehlerhaften Installation ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Das ist der Grund, warum einige Hersteller die fachgerechte Installation durch einen Fachbetrieb vorschreiben und Sie bei einer Eigenmontage die Garantie und den Versicherungsschutz verlieren.
Die Risiken, die bestehen, wenn Sie die PV-Anlage selbst installieren, umgehen Sie, wenn Sie einen Fachbetrieb mit der Installation der PV-Anlage beauftragen. In Frage kommen hierfür auf Solaranlagen spezialisierte Unternehmen oder lokale Handwerker. Sie übernehmen alle erforderlichen Schritte von der Planung bis zur Inbetriebnahme für Sie und garantieren eine sichere Installation für einen maximal möglichen Ertrag. Zwar entstehen durch die Beauftragung eines Unternehmens zusätzliche Kosten, dafür entfällt für Sie als Betreiber der Zeitaufwand und das Risiko einer fehlerhaften Installation, wie die folgende Tabelle zeigt:
Solaranlage selbst installieren | Solaranlage installieren lassen | |
---|---|---|
Kosten | Einsparung von ca. 15% | ca. 15% Mehrkosten Zeitaufwand |
Zeitaufwand | keine Wartezeit, dafür hoher eigener Zeitaufwand | evtl. Wartezeit, dafür kein eigener |
Qualität | abhängig von eigenen Fähigkeiten | hoch |
Auch wenn es grundsätzlich möglich und gesetzlich erlaubt ist, dass Sie Photovoltaik selbst installieren, sollte diese Entscheidung gut überlegt sein. Der vergleichsweise geringen finanziellen Einsparung steht ein hoher Zeit- und Arbeitsaufwand und das Risiko einer fehlerhaften Installation gegenüber, die nur mit den entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnissen bewältigt bzw. ausgeräumt werden können. Ob Sie bei Ihrer Solaranlage Aufbau und Installation selbst übernehmen oder die Solaranlage installieren lassen - in jedem Fall sollten Sie vorab gründlich recherchieren und sorgfältig planen, damit Sie sich schon bald über umweltfreundlichen Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage freuen können.