In den vergangenen Jahren wurden Photovoltaik-Dachanlagen mehrheitlich darauf ausgelegt, möglichst viel Energie gewinnbringend in das Stromnetz einzuspeisen. Mittlerweile ist die Einspeisevergütung jedoch so weit gesunken, dass sich das kaum noch lohnt. Heute ist es zweckmäßiger, den Eigenverbrauch zu erhöhen und auf diese Weise sowohl die Energiekosten als auch die Abhängigkeit von den Energieversorgern zu verringern. Damit das gelingt, sollte die Photovoltaikanlage eine sinnvolle Größe haben. Doch wieviel kWp sind sinnvoll im Mehrfamilienhaus?
Aktuell (Stand: April 2023) liegen die Kosten pro selbst erzeugter kWh Strom bei rund 9 bis 12 Cent. Speisen Sie diese Energie ins Netz ein, bekommen Sie dafür nur maximal 8,2 Cent. Überschreitet die Photovoltaikanlage eine sinnvolle Größe, kann sich überschüssig produzierter Strom als Verlustgeschäft erweisen.
Eine zu kleine Solarstromanlage bedeutet weniger Sonnenenergie für den Eigenverbrauch. Somit müssen Sie mehr teuren Strom aus dem öffentlichen Netz zapfen. Hinzu kommt, dass kleine Anlagen pro kWp teurer sind als große, da viele Kostenanteile für die Montage und den späteren Betrieb von der Anlagengröße unabhängig sind.
Auf die Frage "Was ist die sinnvolle Größe für eine Photovoltaikanlage auf einem Mehrparteienhaus?" gibt es keine pauschale Antwort. Die optimale Anlagengröße wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, etwa von der Dachgröße, der Dachausrichtung und der Sonneneinstrahlung. Hiervon hängt der theoretisch mögliche Anlagenertrag ab.
Auch die Dachneigung spielt eine Rolle für die Größe der Ihrer Photovoltaik. Wieviel kWp Sie pro m2 Flachdach erzeugen können, unterscheidet sich deutlich von den Werten beim Schrägdach.
Ob Sie letztlich die ganze Dachfläche Ihres Mehrfamilienhauses nutzen sollten oder nur einen Teil davon, richtet sich nach:
Wieviel kW Photovoltaik für ein Mehrfamilienhaus benötigt werden, richtet sich außerdem danach, ob Sie die Anlage mit oder ohne Solarstromspeicher betreiben. Machen Sie den selbsterzeugten Strom über einen Speicher auch nachts nutzbar, wirkt sich das unmittelbar auf die sinnvolle Größe der Photovoltaikanlage aus.
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Thema "Wieviel kWp sind sinnvoll?" sind staatliche und nicht-staatliche Fördermittel. Investitionsförderungen für den Erwerb einer Solarstromanlage und Förderungen im laufenden Betrieb gibt es derzeit nur in Form der nicht gerade lukrativen Einspeisevergütung.
Für Neubauten und die Sanierung eines Bestands-Mehrfamilienhauses kann die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zum Tragen kommen, sofern ein bestimmter Effizienzhausstandard erreicht wird. Zudem ist für Photovoltaik im Mehrfamilienhaus eine Förderung über den KfW-Kredit 270 möglich. Damit lässt sich eine Solarstromanlage in aller Regel unabhängig von der Frage "Wieviel kWp?" sinnvoll finanzieren.
Zum Teil verfügen Städte und Kommunen auch über eigene Förderprogramme für Solarstromanlagen. Fragen Sie am besten direkt bei den zuständigen Stellen nach, ob es für Ihren Standort entsprechende Zuschüsse gibt. Interessenten aus München können momentan von einer Förderung profitieren.
Bei der konkreten Planung Ihrer PV-Anlage stellt sich zunächst die Frage "Wieviel kWp braucht ein Mehrfamilienhaus?". Hierfür können Sie den durchschnittlichen Strombedarf der einzelnen Wohneinheiten zugrunde legen. Eine vierköpfige Familie verbraucht beispielsweise circa 4.500 kWh. Dieser Bedarf lässt sich rechnerisch mit 4 bis 5 kWp abdecken. Wohnen in Ihrem Mehrfamilienhaus sechs Familien dieser Größe, würden Sie somit 24 bis 30 kWp benötigen.
Um die Frage "Wieviel kWp brauche ich?" genauer beantworten zu können, empfehlen sich:
Möchten Sie neben der Frage "Photovoltaik, wieviel kWp?" auch die mögliche Rendite Ihrer Anlage ermitteln, können Sie beispielsweise diesen Rechner verwenden.