Energetische Sanierung nach Hauskauf: So gelingt es!

Direkt nach dem Kauf eines Hauses stellt sich oft die Frage nach der energetischen Sanierung. Wie geht man vor, welche gesetzlichen Pflichten gibt es und wie findet man Förderungen? Diese Einführung gibt Ihnen einen Überblick, was bei der energetischen Sanierung nach dem Hauskauf zu beachten ist, welche Schritte zu priorisieren sind und wie Sie finanzielle Unterstützung erhalten können.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die energetische Sanierung muss als wesentlicher Bestandteil des Kaufprozesses angesehen werden, und Eigentümer sind gesetzlich verpflichtet, Sanierungen gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu erfüllen, einschließlich des Austausches alter Heizungen und der Isolierung innerhalb von zwei Jahren nach dem Eigentumswechsel.

  • Ein Energieaudit ist der erste Schritt einer energetischen Sanierung, der energetische Schwachstellen identifiziert und über notwendige Maßnahmen informiert, wobei die Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses erfolgen sollte.

  • Eigentümer können von verschiedenen Förderprogrammen und finanziellen Unterstützungen, wie beispielsweise von der KfW oder BAFA, profitieren, wobei die Planung und Umsetzung der Sanierungsarbeiten sorgfältig koordiniert werden muss und die Zusammenarbeit mit Energieberatern förderlich sein kann.

Energetische Sanierung als Teil des Hauskaufs

Energetische Sanierung nach Hauskauf

Wenn Sie ein Haus kaufen, ist es wichtig, die energetische Sanierung als Teil des Kaufprozesses zu betrachten. Sie fragen sich vielleicht, warum das so wichtig ist? Die Antwort ist einfach: Eine energetische Sanierung kann den Wert Ihrer Immobilie erheblich steigern. Stellen Sie sich das so vor: Sie kaufen ein Haus, das vor dem 1. Das Gebäude wurde im Februar 2002 errichtet. Es ist noch in gutem Zustand. Laut Gesetz haben Sie als neuer Eigentümer eine Sanierungspflicht. Das bedeutet, dass Sie verpflichtet sind, alte Heizungen bis spätestens 2023 zu ersetzen. Diese Pflicht gilt nicht nur für Käufer, sondern auch für diejenigen, die eine Immobilie durch Erbschaft oder Schenkung erwerben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese gesetzlichen Verpflichtungen existieren, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und so zur Verringerung der CO2-Emissionen beizutragen. Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen neue Eigentümer innerhalb von zwei Jahren nach dem Eigentümerwechsel notwendige energetische Sanierungen durchführen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen von dieser Regel. Zum Beispiel sind denkmalgeschützte Gebäude und solche, die bereits vor dem festgelegten Stichtag bewohnt wurden, von der Sanierungspflicht ausgenommen.

Der erste Schritt: Energieaudit des neuen Heims

Energieaudit des neuen Heims

Eines der ersten Dinge, die Sie nach dem Kauf eines Hauses tun sollten, ist, ein Energieaudit durchzuführen. Ein Energieaudit hilft Ihnen, den aktuellen Energiezustand der Immobilie zu bewerten und informiert Sie über notwendige Sanierungsmaßnahmen. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Haus, und nach ein paar Monaten entdecken Sie, dass Sie eine Menge Geld für Energie ausgeben, weil Ihr Haus nicht gut isoliert ist. Ein Energieaudit hätte Ihnen helfen können, dieses Problem zu vermeiden.

Ein Energieaudit beinhaltet:

  • die Bewertung von Daten wie Gebäudeplänen, Energieausweis, Fotos vom Gebäude und Informationen zu vorhandenen Heizungssystemen

  • die Identifizierung energetischer Schwachstellen

  • die Schätzung der Kosten, die für die Steigerung der Energieeffizienz des Hauses erforderlich sind.

Ein weiterer Vorteil eines Energieaudits ist, dass es auf eine detailliertere Sanierungsplanung angerechnet werden kann, wenn Sie sich für den Kauf der Immobilie entscheiden.

Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen

Priorisierung von Sanierungsmaßnahmen

Nachdem Sie ein Energieaudit durchgeführt haben und wissen, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, ist der nächste Schritt die Priorisierung dieser Maßnahmen. Bei der Einteilung von Sanierungsmaßnahmen in dringlich und weniger dringlich sollten gesetzliche Sanierungspflichten berücksichtigt werden.

Bei Teilsanierungen eines Hauses wird empfohlen, zuerst Maßnahmen wie die Wärmedämmung der obersten Geschossdecke und den Austausch von Fenstern und Türen aufgrund des hohen Kosten-Nutzen-Verhältnisses zu priorisieren.

1. Dämmung der obersten Geschossdecke

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen, die Sie in Betracht ziehen sollten. Gemäß § 47 des GEG ist die Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Dachs bei einem Altbau erforderlich, um den Wärmedurchgangskoeffizienten zu begrenzen.

Eine ordnungsgemäße Dämmung kann dazu beitragen, Heizkosten zu sparen und Schimmelbildung zu verhindern, was zu einem gesünderen Raumklima führt.

2. Modernisierung der Heizungsanlage

Ein weiterer wichtiger Schritt in der energetischen Sanierung ist die Modernisierung der Heizungsanlage. Eine präzise Heizlastberechnung kann Überdimensionierung und unnötige Investitionen vermeiden, wodurch die Energieeffizienz maximiert und der Energieverbrauch minimiert wird.

Außerdem ist ein hydraulischer Abgleich besonders in Mehrfamilienhäusern notwendig, um durch eine optimale Wasserzirkulation im Heizsystem Energie einzusparen und die Effizienz zu erhöhen.

3. Fenster- und Türenerneuerung

Die Erneuerung von Fenstern und Türen ist ebenfalls ein entscheidender Teil der energetischen Sanierung. Alte Fenster sind oft eine bedeutende Quelle für Energieverlust und können bis zu 20% der Wärme, die aus einem Raum entweicht, verantwortlich sein. Moderne Fenster bieten nicht nur besseren Schutz gegen Lärm und Einbruch, sie können auch dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und die Energieeffizienz zu erhöhen.

Fördermöglichkeiten und finanzielle Unterstützung

Die Kosten für die energetische Sanierung, auch als Sanierungskosten bezeichnet, können hoch sein, aber zum Glück gibt es verschiedene Förderprogramme und finanzielle Unterstützungen, die Ihnen dabei helfen können, diese Kosten zu decken. In Deutschland stehen Ihnen vor allem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zur Verfügung. Spezifische Bedingungen für Förderungen umfassen ein Mindestinvestitionsvolumen, die Notwendigkeit der Durchführung durch Fachunternehmen und maximale Fördergrenzen.

Es ist wichtig zu beachten, dass es bestimmte Regeln gibt, was die Kombination von Förderungen betrifft. Die steuerliche Förderung und Bundesförderprogramme dürfen nicht für dieselbe Maßnahme kombiniert werden, aber eine Kombination verschiedener Förderprogramme ist für unterschiedliche Maßnahmen an derselben Immobilie möglich. Sowohl die KfW als auch die BAFA fordern vor der Bewilligung von Fördermitteln häufig die Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten.

a) Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und seine Rolle

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) spielt eine wichtige Rolle, wenn es um energetische Sanierungen geht. Es legt die genauen Anforderungen und Sanierungspflichten fest, um den Energieverbrauch zu senken.

Beispielsweise schreibt das GEG eine Erfüllung der Anforderungen an die Gebäudehülle und Heizung innerhalb von zwei Jahren nach Eigentumserwerb einer Bestandsimmobilie vor.

b) BAFA und KfW als Partner für Förderungen

Die Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind zwei wichtige Partner, wenn es um die Förderung von energetischen Sanierungen geht. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vereint die wichtigsten staatlichen Förderprogramme zur Gebäudesanierung und gewährt Zuschüsse über das BAFA.

Bei der KfW kann für den Heizungstausch eine maximale Kreditförderung von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit bewilligt werden.

Planung und Umsetzung der Sanierungsarbeiten

Planung und Umsetzung der Sanierungsarbeiten

Die Planung und Durchführung der Sanierungsarbeiten ist ein wichtiger Teil des gesamten Sanierungsprozesses. Es ist wichtig, dass Sie eine detaillierte Liste von Sanierungsmaßnahmen erstellen, sortiert nach Priorität, um eine vorläufige Budgetabschätzung zu erstellen und die Abfolge der Arbeiten zu organisieren. Das Einholen spezifischer Angebote von Handwerkern basierend auf der detaillierten Planung ist wichtig, um eine realistische Vorstellung der tatsächlichen Kosten zu erhalten und sich gegen unerwartete Zusatzkosten abzusichern.

Die Koordination der Handwerker bei der Renovierung obliegt dem Hauseigentümer, es sei denn, ein Architekt oder Bauleiter wird beauftragt, den Prozess zu überwachen. Der Renovierungsprozess sollte mit einem genauen Zeitplan und Arbeitsablauf beginnen, zunächst mit Außenarbeiten wie Dach, Fassadendämmung oder Fensterersatz, gefolgt von Innenarbeiten wie Elektroinstallationen und abschließenden Innenarbeiten.

– Zusammenarbeit mit Energieberatern

Die Zusammenarbeit mit Energieberatern kann den Prozess der energetischen Sanierung erheblich erleichtern. Energieberater können die Hauseigentümer bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützen und sicherstellen, dass alle Antragsdetails korrekt und vollständig sind, um die Chancen auf eine erfolgreiche Förderzusage zu maximieren.

Zudem können die Kosten für eine solche Beratung oft durch staatliche Förderungen gedeckt werden.

– Phasen der Sanierungsarbeiten

Die Sanierungsarbeiten lassen sich in verschiedene Phasen einteilen, und eine detaillierte Planung und Koordination dieser Phasen ist entscheidend für einen erfolgreichen Sanierungsprozess. Um ein Gebäude erfolgreich zu sanieren, ist es wichtig, die verschiedenen Schritte sorgfältig zu planen und durchzuführen.

Eine klare und detaillierte Zeit- und Ablaufplanung ist für den Sanierungsprozess unerlässlich und erfordert eine sorgfältige Koordination verschiedener Gewerke und deren jeweiligen Aufgaben.

Langfristige Vorteile energetischen Sanierens

Die Vorteile einer energetischen Sanierung gehen weit über die unmittelbare Kostenersparnis hinaus. Energetisch sanierte Gebäude bieten:

  • Erfüllung der neuesten Umweltstandards

  • Konkurrenzfähigkeit auf dem Immobilienmarkt

  • Wertsteigerung aufgrund gestiegener Nachfrage

  • Gleichmäßig hoher Komfort durch die Oberflächentemperaturen der raumumschließenden Flächen

  • Verbesserung der Wohnqualität

Energetische Sanierung ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Durch die Verringerung des Energiebedarfs bei bestehenden Bauten tragen energetische Sanierungen dazu bei, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu minimieren. Sie helfen auch, den ökologischen Fußabdruck im Bausektor zu reduzieren, indem sie die Notwendigkeit für Ressourcen-intensive Neubauten verringern.

a) Senkung der Energiekosten

Die Senkung der Energiekosten ist ein offensichtlicher Vorteil der energetischen Sanierung. Der Austausch alter Heizsysteme durch moderne effiziente Heizanlagen kann jährlich zwischen 400 und 1500 Euro einsparen.

Darüber hinaus kann durch die Dämmung des Daches eine weitere Kostensenkung von 4 bis 5 Euro pro Quadratmeter pro Jahr erreicht werden.

b) Beitrag zum Klimaschutz

Die energetische Sanierung leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Reduzierung von CO2-Emissionen trägt sie zur Minderung des Klimawandels bei und verbessert die urbanen Mikroklimate.

Sie fördert auch eine nachhaltigere Nutzung der Ressourcen und trägt dazu bei, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu minimieren.

Rechtliche Aspekte und Pflichten für Hausbesitzer

Als Hausbesitzer müssen Sie sich der rechtlichen Aspekte und Pflichten bewusst sein, die mit der energetischen Sanierung verbunden sind. Hauskäufer sind gesetzlich verpflichtet, nach dem GEG das Objekt so zu modernisieren, dass es den rechtlichen Vorgaben entspricht. Spezifische Verpflichtungen nach dem GEG betreffen beispielsweise die erforderliche Dämmung der Heizungs- und Warmwasserleitungen in unbeheizten Räumen, die innerhalb von zwei Jahren nach dem Einzug durchgeführt werden muss.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Pflichten nicht nur für Käufer gelten, sondern auch für diejenigen, die eine Immobilie durch Erbschaft oder Schenkung erwerben. Bei einem Hauskauf sollten Sie sich daher über mögliche Sanierungspflichten informieren. Im Falle einer Sanierungspflicht bei Eigentümerwechsel drohen Hausbesitzern Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

Darüber hinaus dürfen Vermieter einen Teil der Kosten für energetische Sanierungen auf die Mieter umlegen, wobei die Mieterhöhung auf 8 Prozent der förderfähigen Investitionskosten pro Jahr begrenzt ist.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die energetische Sanierung ein wichtiger Aspekt beim Kauf eines Hauses ist. Sie ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern bietet auch zahlreiche Vorteile, darunter die Wertsteigerung der Immobilie, verbesserte Wohnqualität, niedrigere Energiekosten und einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Während die Kosten für energetische Sanierungen hoch sein können, gibt es verschiedene Förderprogramme und finanzielle Unterstützungen, die Ihnen dabei helfen können, diese Kosten zu decken. Denken Sie daran, dass eine sorgfältige Planung und Durchführung der Sanierungsarbeiten entscheidend für einen erfolgreichen Sanierungsprozess ist.

 

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