Eine Etagenheizung erzeugt Wärme direkt in Ihrer Wohnung. Doch was genau ist eine Etagenheizung, und lohnt sie sich für Sie? In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen: Wie funktioniert sie, was kostet sie, und welche Vor- und Nachteile hat sie?
Etagenheizungen ermöglichen eine individuelle Temperaturregelung in jeder Wohneinheit, bieten hohe Effizienz durch direkte Wärmeerzeugung und nutzen oft die Brennwerttechnik, um Kosten zu senken.
Die Anschaffungskosten für eine Etagenheizung liegen zwischen 3.500 und 7.000 Euro pro Wohnung, und die Installationskosten variieren zwischen 1.000 und 1.500 Euro.
Trotz ihrer Vorteile können Etagenheizungen höhere Heizkosten pro Wohnung und zusätzlichen Platzbedarf verursachen; zudem gibt es gesetzliche Vorgaben zur Umstellung auf erneuerbare Energien bis 2026 oder 2028.
Eine Etagenheizung ist eine Heizungsanlage, die speziell für einzelne Etagen oder Wohneinheiten entwickelt wurde. Im Gegensatz zur Zentralheizung, bei der die Wärme zentral erzeugt und im ganzen Gebäude verteilt wird, erfolgt die Wärmeerzeugung bei einer Etagenheizung direkt in der jeweiligen Wohnung. Häufig kommen Gas-Kombithermen zum Einsatz, die sowohl für die Heizung als auch für die Warmwasserversorgung zuständig sind.
Etagenheizungen sind vor allem in älteren Mehrfamilienhäusern weit verbreitet. Ein Vorteil besteht darin, dass jede Wohnung ihre eigene Heizung hat, was eine individuelle Temperaturregelung ermöglicht. Während Zentralheizungen sich in einem zentralen Raum befinden, sind Etagenheizungen in der jeweiligen Wohnung installiert, was eine flexible und direkte Wärmeversorgung bietet.
Eine Gasetagenheizung erzeugt Wärme durch die Verbrennung von Gas, das für die Heizung und Warmwasserversorgung benötigt wird. Dieser Verbrennungsprozess findet in einer Kombitherme statt, die das Gas verbrennt und die entstehende Wärme über einen Wärmetauscher auf das Heizwasser überträgt. Dieses heiße Wasser wird dann durch eine Umwälzpumpe ins Rohrsystem der Wohnung geleitet und erreicht die Heizkörper, die die Wärme an die Räume abgeben.
Neben der Heizwärme sorgt die Kombitherme auch für die Warmwasserversorgung. Der Durchlauferhitzer in der Kombitherme erhitzt das Wasser bei Bedarf direkt, sodass kein separater Warmwasserspeicher erforderlich ist. Dank dieser effizienten Methode der Wärmeerzeugung und -verteilung bieten Gasetagenheizungen hohe Effizienz und schnelle Reaktionszeiten.
Einer der größten Vorteile einer Etagenheizung ist die hohe Effizienz, da die Wärme direkt in der Wohnung erzeugt wird und dadurch keine Leitungsverluste auftreten. Moderne Etagenheizungen nutzen Brennwerttechnik, die die Heizkosten um 20 bis 30 Prozent senken kann. Diese Effizienz wird durch die Nutzung der Kondensationswärme erreicht, die bei der Verbrennung von Gas entsteht.
Ein weiterer Vorteil ist die individuelle Kontrolle über Heizkosten und Energieverbrauch. Da jede Wohnung über eine eigene Heizung verfügt, können die Bewohner ihren Energieverbrauch anpassen und somit ihre Heizkosten aktiv beeinflussen. Dies führt zu einer transparenten Heizkostenabrechnung, die direkt auf dem tatsächlichen Verbrauch basiert. Zudem bieten die verschiedenen Wohnungen eine Vielzahl an Optionen für unterschiedliche Bedürfnisse.
Trotz ihrer vielen Vorteile hat die Etagenheizung auch einige Nachteile. Ein wesentlicher Punkt sind die höheren Heizkosten pro Haushalt, da die Abrechnung direkt mit dem Nutzer erfolgt und nicht auf mehrere Parteien verteilt wird. Darüber hinaus können die Gesamtkosten für Wartung und Betrieb höher sein als bei einer Zentralheizung.
Ein weiterer Nachteil ist der Platzbedarf, den eine Etagenheizung in der Wohnung beansprucht. Während Zentralheizungen in einem separaten Heizungsraum untergebracht sind, muss die Etagenheizung in der jeweiligen Wohneinheit installiert werden, was wertvollen Wohnraum einnimmt.
Zudem ist die Integration erneuerbarer Energien in Etagenheizungen eingeschränkt, was ihre Umweltfreundlichkeit verringert.
Die Kosten für eine Etagenheizung setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Zunächst gibt es die Anschaffungskosten, die je nach Gerät und Ausstattung variieren. Dazu kommen die Installationskosten, die ebenfalls von verschiedenen Faktoren abhängen.
Zusätzlich entstehen laufende Kosten, die durch den Energieverbrauch, die Wartung und andere Betriebskosten bestimmt werden.
Die Anschaffungskosten für eine Etagenheizung liegen normalerweise zwischen 3.500 und 7.000 Euro pro Wohnung. Kompakte Gas-Kombithermen, die häufig in Etagenheizungen genutzt werden, sind vergleichsweise günstig und kosten typischerweise zwischen 2.000 und 3.500 Euro. Da Gasetagenheizungen keinen Warmwasserspeicher benötigen, verringern sich die Gesamtkosten zusätzlich.
Die üblichen Installationskosten für eine Etagenheizung betragen zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Diese umfassen die Montage der Gasetagenheizung und die Einrichtung der Gasversorgung. Obwohl die Installationskosten höher sind als bei einer Zentralheizung, bietet die Etagenheizung den Vorteil einer individuellen Wärmeversorgung für jede Wohneinheit.
Die laufenden Kosten einer Etagenheizung setzen sich aus Energieverbrauch, Wartung und anderen Faktoren zusammen. Die durchschnittlichen jährlichen Gasverbrauchskosten für eine Gasetagenheizung betragen etwa 1.000 Euro (nur Heizen) oder über 1.100 Euro (inklusive Warmwassererzeugung).
Die Wartungskosten liegen in der Regel bei 100 bis 150 Euro pro Jahr.
Die Brennwerttechnik ist eine moderne Technologie, die in vielen Gasetagenheizungen verwendet wird und eine hohe Effizienz bietet. Durch die Nutzung der Kondensationswärme kann die Effizienz auf über 100 Prozent gesteigert werden. Das bedeutet, dass selbst die Wärme, die normalerweise durch den Schornstein entweichen würde, zurückgewonnen und genutzt wird.
Brennwertkessel verwenden die Abgaswärme, um die Effizienz bei der Wärmeerzeugung zu erhöhen. Moderne Brennwertthermen passen die Wärmeabgabe an den tatsächlichen Bedarf an, was Energieverluste minimiert. Diese Technologie macht Gasetagenheizungen zu einer effizienten und kostensparenden Lösung für die Wärmeerzeugung.
Die Austauschpflicht für Heizungen ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Funktionierende Gasetagenheizungen müssen nicht sofort ausgetauscht werden, jedoch gelten festgelegte Fristen für die Umstellung auf erneuerbare Energien, vor allem durch die Nutzung effizienterer Systeme im Haus.
Besitzer von Gasetagenheizungen in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen ihre Heizungen bis spätestens 30. Juni 2026 umstellen, während in kleineren Städten eine Frist bis zum 30. Juni 2028 gilt.
Falls eine Gasetagenheizung nach den festgelegten Fristen ausfällt, muss innerhalb von fünf Jahren entschieden werden, ob das Heizsystem zentralisiert oder dezentral bleibt. Eigentümergemeinschaften müssen bis zum 31. Dezember 2024 Informationen über ihre Heizungsanlagen sammeln und bereitstellen.
Es gibt mehrere Alternativen zur Etagenheizung, die berücksichtigt werden können. Wärmepumpen, wie Luft-Luft-Wärmepumpen, sind eine effiziente Heizalternative, besonders in unsanierten Altbauten. Biomasseheizungen sind ebenfalls eine gute Option, sofern sie teilweise mit erneuerbaren Energien betrieben werden und die Feinstaubgrenzwerte einhalten. Hybridheizsysteme und H2-Ready-Heizsysteme bieten moderne und zukunftssichere Lösungen. Ein H2-Ready-Heizsystem ermöglicht die Nutzung von Wasserstoff, sobald die entsprechende Infrastruktur bereitsteht. Diese Systeme können die Effizienz steigern und die Umstellung auf erneuerbare Energien erleichtern.
Staatliche Förderungen für Etagenheizungen sind durch Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder Investitionszuschüsse von der BAFA verfügbar. Die Förderung kann zwischen 30 und 70 Prozent der Kosten betragen. Einbaukosten für Gasetagenheizungen sind steuerlich absetzbar.
Fördermittel sind häufig nicht für den Austausch einzelner Etagenheizungen erhältlich, jedoch bieten die Unterseite „Förderung für die Heizung“ weiterführende Informationen. Die Chancen für eine Förderung durch die KfW sind gut, was die Finanzierung und den Austausch von Heizungsanlagen erleichtert.
Eine effiziente Nutzung der Etagenheizung kann erhebliche Einsparungen bewirken. Der Regler der Heizung sollte an den Bedarf angepasst werden, um Heizkosten zu sparen. Die Speichertemperatur für Warmwasser sollte auf etwa 55° Celsius eingestellt werden, um den Warmwasserverbrauch effizient zu gestalten.
Es ist sinnvoll, Zirkulationspumpen für warmes Wasser in den Nachtstunden abzuschalten, wenn kein Bedarf besteht. Ein hydraulischer Abgleich kann die Heizkosten um etwa 5 % senken, indem er die Wassermenge in den Heizkörpern optimiert. Moderne Hocheffizienz-Heizungspumpen können den Stromverbrauch um bis zu 90 % reduzieren.
Zusammenfassend bietet die Etagenheizung Vorteile wie hohe Effizienz und individuelle Kontrolle der Heizkosten. Moderne Brennwerttechnik und die Möglichkeit zur individuellen Anpassung des Energieverbrauchs machen sie zu einer attraktiven Heizlösung. Allerdings sollten auch die höheren individuellen Kosten und der Platzbedarf beachtet werden. Die Wahl des Heizsystems hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und den Gegebenheiten des Gebäudes ab. Mit den richtigen Informationen und sorgfältiger Planung können sowohl die Vorteile einer Etagenheizung als auch die Möglichkeiten zur Förderung und effizienten Nutzung voll ausgeschöpft werden.
Eine Etagenheizung ist ein Heizsystem, das gezielt einzelne Stockwerke oder Wohnungen beheizt, oft mit Gas-Kombithermen. Sie bietet eine flexible und effiziente Lösung für Mehrfamilienhäuser.
Die Kosten für eine Etagenheizung liegen normalerweise zwischen 3.500 und 7.000 Euro pro Wohnung. Diese können je nach spezifischen Anforderungen und Marktbedingungen variieren.
Die Brennwerttechnik erhöht die Effizienz von Heizsystemen auf über 100 Prozent, indem sie die Kondensationswärme zurückgewinnt und nutzt. Dies reduziert den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen erheblich.
Ja, es besteht eine Austauschpflicht für Gasetagenheizungen. Diese müssen bis spätestens 30. Juni 2026 in größeren Städten und bis 30. Juni 2028 in kleineren Städten auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Alternativen zur Etagenheizung sind Wärmepumpen, Biomasseheizungen, Hybridheizungen und H2-Ready-Heizsysteme. Diese Optionen bieten unterschiedliche Vorteile hinsichtlich Effizienz und Umweltfreundlichkeit.