Heizung verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung und Tipps

Möchten Sie wissen, wie Sie eine Heizung verlegen können? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die wichtigsten Schritte, welche Materialien und Werkzeuge Sie benötigen und worauf Sie achten müssen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine gründliche Planung und ein durchdachter Rohrleitungsplan sind entscheidend für die Effizienz und Funktionalität der Heizungsinstallation.

  • Die Wahl des richtigen Materials und der geeigneten Werkzeuge ist wichtig, um eine effektive und sichere Heizungsverlegung zu gewährleisten.

  • Der hydraulische Abgleich nach der Installation optimiert die Heizungswassermenge und kann die Energieeffizienz um bis zu 15 % steigern.

Planung der Heizungsverlegung

Eine Heizungsanlage mit sorgfältig verlegten Rohren.

Eine sorgfältige Planung ist der Grundstein für jede erfolgreiche Heizungsinstallation. Von der Anzahl und Position der Heizkörper bis hin zur Verlegung der Heizungsrohre – jede Entscheidung beeinflusst die Effizienz und die Wärmeverteilung im gesamten Gebäude. Ein gut durchdachter Rohrleitungsplan ist dabei unerlässlich, um später böse Überraschungen zu vermeiden.

Die Wahl des Heizkörperstandorts ist entscheidend für den Wärmefluss im Raum. Heizkörper sollten so positioniert werden, dass sie die Wärme gleichmäßig im Raum verteilen können. Dies hängt auch von der Art der Verlegung der Heizungsrohre ab. Vor dem Verlegen der Heizungsrohre sollte ein ausführliches Konzept erstellt werden, das die Installation der Heizkörper, die Heizflächen und das verwendete Material umfasst.

Eigenleistungen können die Gesamtkosten beim Verlegen von Heizungsrohren erheblich senken, insbesondere wenn Sie die Materialkosten selbst übernehmen. Doch bevor Sie sich ans Werk machen, sollten Sie genau wissen, wo die Heizkörper platziert werden und wie die Rohrleitungen verlaufen sollen.

– Heizkörperposition bestimmen

Die Positionierung der Heizkörper hat einen direkten Einfluss auf die Wärmeverteilung im Raum. Optimalerweise sollten Heizkörper unter Fenstern oder an Außenwänden positioniert werden, um eine bestmögliche Wärmeverteilung zu gewährleisten. Moderne Konvektoren sind hierbei besonders effizient und geben viel Wärme auf kleinem Raum ab.

Diese strategische Platzierung hilft nicht nur, die Wärme gleichmäßig zu verteilen, sondern verhindert auch die Bildung von Kältebrücken und Schimmel. Eine durchdachte Positionierung der Heizkörper kann somit sowohl die Energieeffizienz erhöhen als auch das Raumklima verbessern.

– Rohrleitungsplan erstellen

Ein gut ausgearbeiteter Rohrleitungsplan ist das Rückgrat jeder Heizungsinstallation. Es gibt verschiedene Verlegearten, wie die sternförmige und ringförmige Anordnung. Bei der ringförmigen Verlegung führen die Rohrleitungen von Steigleitungen zu mehreren Heizkörpern und werden häufig in Wandschlitzen oder Sockelleisten platziert.

Der Durchmesser der Heizungsrohre muss an die Heizleistung der angeschlossenen Heizkörper angepasst werden. Ein Vorteil der sternförmigen Verlegung im Neubau ist die Möglichkeit der versteckten Verlegung im Estrich. Diese Methode minimiert sichtbare Rohre und maximiert die ästhetische Integration der Heizungsanlage in das Gebäude.

Materialien und Werkzeuge

Stahl-, Kupfer- und Kunststoffrohre

Für die Heizungsverlegung sind verschiedene Materialien erforderlich, wie Rohre, Heizkörper und Verbindungselemente. Die Wahl des richtigen Materials hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Anforderungen Ihres Heizsystems und Ihrer persönlichen Vorlieben. Es gibt unterschiedliche Rohrmaterialien, wie etwa Kupfer, Stahl und Kunststoff, die jeweils ihre spezifischen Vor- und Nachteile bieten.

Für die Installation werden auch spezielle Werkzeuge benötigt, darunter Rohrschneider, Lötkolben und spezielle Montageschlüssel. Zu den weiteren benötigten Werkzeugen gehören auch Zangen, Hammer, Wasserwaage und eventuell ein Bohrhammer für die Wanddurchbrüche.

Eine sorgfältige Auswahl der Materialien und Werkzeuge ist entscheidend für eine effiziente und erfolgreiche Heizungsverlegung.

– Auswahl der Heizungsrohre

Die Materialien, die für Heizungsrohre verwendet werden, sind Stahl, Kupfer und Kunststoff. Kupferrohre sind korrosionsbeständig, haben einen niedrigen Druckverlust und sind bis zu 100 °C geeignet. Ein Nachteil von Kupferrohren ist, dass sie eine effektive Dämmung erfordern, da sie gute Wärmeleiter sind.

Stahlrohre sind bis zu 120 °C geeignet, haben aber den Nachteil, dass sie korrosionsanfällig sind. Die Vorteile von Stahlrohren sind ihre Eignung für hohe Temperaturen und Druck.

Kunststoffrohre sind leicht, korrosionsbeständig und energiesparend im Transport. Ein Nachteil von Kunststoffrohren ist ihre leichte Brennbarkeit und geringe Robustheit gegenüber mechanischen Belastungen.

– Benötigte Werkzeuge

Für die Installation von Heizungsrohren sind spezielle Werkzeuge erforderlich, wie Rohrabschneider und Gewindeschneider. Diese Werkzeuge ermöglichen präzises Arbeiten und sind unverzichtbar für eine erfolgreiche Installation. Geräte, die benötigt werden, sind Rohrabschneider, Gewindeschneider und eventuell weitere Spezialwerkzeuge, die den Verlegeprozess erleichtern.

Eine sorgfältige Auswahl der Werkzeuge erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern trägt auch zur Sicherheit und Effizienz des gesamten Projekts bei. Es ist ratsam, sich vor Beginn der Arbeiten gut mit den benötigten Werkzeugen vertraut zu machen.

Heizungsrohre verlegen

Die häufigsten Verlegetechniken für Heizungsrohre sind das sternförmige und ringförmige Rohrsystem. Die Anschlüsse an den Heizkörper sollten so gestaltet sein, dass der Vorlauf oben und der Rücklauf unten ist. Vor- und Rücklauf dürfen nicht durcheinandergebracht werden, und es stehen verschiedene Verbindungsarten wie Verlöten, Verpressen oder Verschrauben zur Verfügung.

Pressverbindungen mit elektrischen Presszangen sind eine schnelle Möglichkeit, Rohre zu verbinden. Vor der Installation sollten alle relevanten Ventile, einschließlich des Thermostatventils, geschlossen und der Wasserzulauf unterbrochen werden. Die wirtschaftliche Verlegung der Rohre ist wichtig, um Wärmeverluste zu vermeiden.

– Unterputzverlegung

Die Unterputzverlegung von Heizungsrohren bietet optische Vorteile, da keine sichtbaren Rohre vorhanden sind. Bei der Unterputzverlegung müssen statische Probleme beachtet werden, gemäß der Norm DIN-1053. Neue Heizungsrohre können entweder in der Wand versteckt oder sichtbar außen an der Zimmerwand verlegt werden.

Die Rohre sollten mittels Rohrschneider gemäß Installationsplan zugeschnitten werden

Die Rohre werden miteinander verbunden, indem sie:

  • mit Fittings zusammengesteckt,

  • verlötet,

  • verpresst,

  • verschraubt werden.

In der Regel wird für die Hauptleitungen von und zum Verteiler ein Durchmesser von 26 mm benötigt. Dies ist der Standardwert für diese Anwendung.

– Aufputzverlegung

Sichtbare Heizungsrohre können schnell montiert werden, indem sie auf dem Putz verlegt werden. Für die Verlegung der Heizungsrohre in bewohnten Räumen sollten tiefe Sockelleisten verwendet werden, um diese unsichtbar zu machen. Wenn die Heizung nur ein kleines Stück versetzt werden soll, ist ein minimaler Aufwand nötig, wobei nur die Wand geöffnet werden muss.

Falls der neue Standort der Heizung ganz woanders liegen sollte, sollten die Anschlüsse durch die Wand in den Nachbarraum geführt werden. Diese Methode ist besonders praktisch in älteren Häusern, in denen die Wände nicht ohne Weiteres geöffnet werden können.

– Druckprüfung und Dichtheitskontrolle

Die Druckprüfung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Heizungsanlage korrekt funktioniert und keine Leckagen aufweist. Die Druckprüfung wird durchgeführt, indem ein Druck von 30 % über dem Betriebsdruck über einen bestimmten Zeitraum aufgebaut wird.

Die Heizungsanlage gilt als dicht, wenn an keiner Stelle Wasser austritt. Zudem sollte bei einer Inertgasprüfung keine Blasenbildung zu erkennen sein. Fehler bei der Heizungsrohrverlegung sind nur mit großem Aufwand zu beheben. Ein Heizungsfachmann sollte die Arbeit überprüfen, um mögliche Probleme zu vermeiden.

Heizkörper installieren

Ein Fachmann installiert einen Heizkörper.

Die Installation der Heizkörper ist der nächste wichtige Schritt nach der Verlegung der Heizungsrohre. Ein Stufenschlüssel wird benötigt, um Heizkörperventile sicher zu montieren. Die Heizkörperanschlüsse sollten mit Vorlauf oben und Rücklauf unten angeordnet werden.

Dieser Abschnitt behandelt sowohl die Demontage alter Heizkörper als auch die Montage neuer Heizkörper. Eine sorgfältige Installation ist entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit der gesamten Heizungsanlage.

– Alte Heizkörper demontieren

Vor der Demontage ist es wichtig, die Heizungsanlage auszuschalten und die Wasserzufuhr zu schließen. Der Rücklauf des Heizkörpers muss vor der Demontage mit einem Sechskantschlüssel oder einer Wasserpumpenzange abgedichtet werden.

Die Demontage eines alten Heizkörpers erfordert das Lösen von sichtbaren Schrauben. Der Heizkörper kann dann mit einem kräftigen Griff abgenommen werden. Diese Schritte sind notwendig, um Schäden an der Anlage und Wasserschäden zu vermeiden.

– Neue Heizkörper montieren

Wo sollte der Heizkörper in schlecht gedämmten Häusern installiert werden? Immer an der Außenwand, optimalerweise unter dem Fenster. Beim Montageprozess ist es wichtig, die Anschlüsse für Vor- und Rücklauf korrekt zu verbinden, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.

Konvektoren sind Heizkörper, die besonders viel Wärme auf engstem Raum abgeben. Diese Heizkörper sind ideal für Räume mit begrenztem Platz und bieten dennoch eine hohe Heizleistung.

Hydraulischer Abgleich

Der hydraulische Abgleich ist ein oft übersehener, aber äußerst wichtiger Schritt bei der Installation einer Heizungsanlage. Das Ziel des hydraulischen Abgleichs ist es, die optimale Heizungswassermenge durch den Heizkörper sicherzustellen. Nach der Verlegung der Heizungsanlage sollte ein hydraulischer Abgleich durch einen Fachmann durchgeführt werden.

Ein hydraulischer Abgleich sollte in Betracht gezogen werden, wenn die Heizungsanlage nicht optimal eingestellt ist. Diese Maßnahme kann die Energieeffizienz der Heizungsanlage um bis zu 15 % steigern. Darüber hinaus sorgt der ordnungsgemäße hydraulische Abgleich dafür, dass der Raum gleichmäßig temperiert bleibt und die Heizungsanlage effizient arbeitet.

Die korrekte Durchführung des hydraulischen Abgleichs kann auch die Lebensdauer der Heizungsanlage verlängern.

Kosten für die Heizungsverlegung

Die Kosten für die Heizungsverlegung können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Hauses, den verwendeten Materialien und der Komplexität der Installation. Die durchschnittlichen Kosten für die Heizungsanlage eines Einfamilienhauses liegen zwischen 15.000 und 18.000 Euro. Etwa 25 bis 30 % der Gesamtkosten entfallen auf die Verrohrungsarbeiten bei der Heizungsinstallation.

Ungefähr 50 % des Budgets entfallen auf die Heizungsanlage selbst. Die Materialkosten für die Installation von Heizungsrohren machen etwa 50 % der Gesamtkosten aus.

Das Versetzen von Heizkörpern kostet in der Regel zwischen 200 und 300 Euro für kleine Anpassungen, kann aber bei neuen Heizkörpern schnell über 500 Euro betragen. Die Kosten für das Versetzen der Heizkörper werden durch den Umfang der Versetzung und die Notwendigkeit weiterer Handwerker wie Maurer oder Trockenbauer beeinflusst.

– Kostenschätzung und Budgetplanung

Die Hauptkostenfaktoren bei der Heizungsverlegung sind Materialkosten, Arbeitskosten und Installationskosten. Die Kosten für das Versetzen der Heizkörper können zwischen 200 und 300 Euro für kleinere Anpassungen liegen und mehrere Tausend Euro für umfangreiche Umbauten betragen. Eine genaue Kostenschätzung ist daher unerlässlich, um das Budget im Auge zu behalten und unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Eigenleistungen können erheblich zur Kostensenkung beitragen, da die Materialkosten in der Regel etwa 50 % der Gesamtausgaben der Heizungsinstallation ausmachen. Wer also bereit ist, selbst Hand anzulegen, kann hier einiges sparen.

– Einsparpotenziale

Eigenleistungen sind eine hervorragende Möglichkeit, die Gesamtkosten zu senken. Da die Materialkosten in der Regel etwa 50 % der Gesamtausgaben der Heizungsinstallation ausmachen, können Heimwerker durch Eigenarbeit signifikante Einsparungen erzielen. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und das richtige Know-how.

Zusätzlich können durch den Einsatz moderner Technologien wie voreinstellbarer Thermostatventile langfristig Energiekosten gesenkt werden. Diese Ventile automatisieren den hydraulischen Abgleich und tragen dazu bei, die Heizungsanlage effizienter zu betreiben.

Tipps zur Energieeffizienz

Energieeffizienz spielt eine zentrale Rolle bei der Heizungsverlegung. Die richtige Platzierung der Heizkörper verhindert Schimmelbildung, insbesondere in kühlen Außenecken. Die Positionierung des Heizkörpers unter dem Fenster ist wichtig, um kalte Luft zu erwärmen und ein unbehagliches Kältegefühl zu verhindern.

Der Einsatz von voreinstellbaren Thermostatventilen kann den hydraulischen Abgleich automatisieren. Diese Ventile tragen dazu bei, die Energieeffizienz der Heizungsanlage zu steigern und langfristig Kosten zu sparen.

– Heizungsrohre isolieren

Die Isolierung von Heizungsrohren reduziert Wärmeverluste erheblich und senkt somit die Heizkosten. Wärmeabgabe an Keller- oder Abstellräume kann durch nicht isolierte Heizungsrohre entstehen. Geeignete Materialien für die Isolierung sind PE-Schaumstoff, Gummi und Steinwolle.

Rohrschalen aus PE sind eine kosteneffiziente Isolationsalternative. Dichtere Rohrschalen aus Steinwolle mit einer Aluminium-Oberfläche sind für sehr kühle Räume geeignet. Die Investition in die Isolierung amortisiert sich in der Regel innerhalb weniger Jahre.

– Optimale Raumtemperaturen

Die empfohlene Raumtemperatur für Wohnräume liegt bei etwa 20 °C und für Schlafzimmer bei etwa 17 °C. In Küchen kann eine Temperatur von 18 °C ausreichend sein, da die Geräte zusätzliche Wärme erzeugen.

Durch die Reduzierung der Raumtemperatur um nur 1 °C kann der Heizbedarf um etwa 6 % gesenkt werden. Ein richtig eingestellter Thermostat kann die Heizkosten um bis zu 15 % senken, was zu erheblichen Einsparungen führt.

Zusammenfassung

Die Verlegung einer Heizung erfordert eine sorgfältige Planung, die richtige Auswahl der Materialien und Werkzeuge sowie eine präzise Ausführung. Von der Positionierung der Heizkörper über die Erstellung eines Rohrleitungsplans bis hin zur Installation und hydraulischem Abgleich – jeder Schritt ist entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit der gesamten Heizungsanlage.

Indem Sie die hier beschriebenen Schritte und Tipps befolgen, können Sie nicht nur die Wärmeverteilung in Ihrem Zuhause optimieren, sondern auch die Energiekosten langfristig senken. Nutzen Sie diese Anleitung als wertvolle Ressource, um Ihr Heizungsprojekt erfolgreich umzusetzen.

Häufig gestellte Fragen

– Wo sollten Heizkörper am besten positioniert werden?

Heizkörper sollten am besten unter Fenstern oder an Außenwänden montiert werden, um eine effektive Wärmeverteilung sicherzustellen. Diese Positionierung trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei.

– Welche Materialien sind für Heizungsrohre am besten geeignet?

Die geeignetsten Materialien für Heizungsrohre sind Kupfer, Stahl und Kunststoff, da jedes Material spezifische Vor- und Nachteile aufweist, die je nach Anwendung berücksichtigt werden sollten.

– Wie hoch sind die Kosten für die Verlegung einer Heizungsanlage in einem Einfamilienhaus?

Die Kosten für die Verlegung einer Heizungsanlage in einem Einfamilienhaus liegen im Durchschnitt zwischen 15.000 und 18.000 Euro.

– Warum ist der hydraulische Abgleich wichtig?

Der hydraulische Abgleich ist wichtig, weil er die Heizungswassermenge optimal reguliert, was die Energieeffizienz erhöht und eine gleichmäßige Wärmeverteilung fördert.

– Wie können die Heizkosten gesenkt werden?

Heizkosten können erheblich gesenkt werden, indem Heizungsrohre isoliert, Heizkörper optimal positioniert und voreinstellbare Thermostatventile eingesetzt werden. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung der Heizenergie.

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