Dachsanierung: Vorschriften und Regeln für Eigentümer im Jahr 2024

Welche Dachsanierung Vorschriften müssen bei einer Dachsanierung im Jahr 2024 beachtet werden? In unserem Artikel erfahren Sie, wie das Gebäudeenergiegesetz 2024 Ihre Dachsanierung beeinflusst und welche Maßgaben für eine rechtssichere Umsetzung der Dachsanierung Vorschriften sorgen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 erfordert U-Wert-Anforderungen für die Dachdämmung, wobei der U-Wert für Flachdächer bei 0,20 W/(m² K) und für Steildächer bei 0,24 W/(m² K) liegt.

  • Es gibt Ausnahmen und Sonderregelungen im GEG 2024 für bestimmte Gebäude, z.B. bei Denkmalschutz oder geringer Nutzung, und vor einer Dachsanierung müssen die erforderlichen Genehmigungsverfahren bedacht werden.

  • Die Integration von erneuerbaren Energien, insbesondere Photovoltaik, in die Dachsanierung ist zunehmend relevant und wird durch Vorgaben wie die Solardachpflicht verankert, um die Energieeffizienz und den Wert der Immobilie zu steigern.

Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 und Dachsanierung

Dachsanierung Vorschriften im Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024, das am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist, betrifft hauptsächlich Neubauten und bestehende Gebäude, die renoviert werden. Laut den Anforderungen des GEG 2024 darf der U-Wert für die Dämmung von Dächern den Wert von 0,24 W/(m²K) nicht überschreiten. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist entscheidend, um die Energieeffizienz zu verbessern und die Umweltauswirkungen zu minimieren.

1. U-Wert-Anforderungen

Gemäß dem GEG 2024 liegt die Anforderung für den U-Wert bei Flachdächern bei 0,20 W/(m² K), was typischerweise eine Dämmstoffdicke von 16 bis 20 cm erfordert. Dies bedeutet, dass die Dämmung des Daches ausreichend sein muss, um die Wärmeübertragung durch das Dach zu minimieren und somit den Energieverbrauch zu senken.

Für Steildächer wird im GEG 2024 ein U-Wert von 0,24 W/(m² K) gefordert. Dies bedeutet, dass das Dach einerseits ausreichend isoliert sein muss, um den Wärmeverlust zu minimieren und andererseits die Dämmung effizient genug sein muss, um die Energiekosten zu senken.

2. Ausnahmen und Sonderregelungen

Während die U-Wert-Anforderungen streng sind, erkennt das GEG 2024 auch, dass nicht alle Gebäude gleich sind. Ausnahmen und Sonderregelungen sind im GEG 2024 festgelegt und erlauben in bestimmten Fällen Abweichungen von den grundsätzlich geltenden Anforderungen an die Dachsanierung. Nichtwohngebäude, die einer geringen und seltenen Nutzung unterliegen, sowie kleine Gebäude können von den regulären Anforderungen der Dachsanierung befreit sein.

Für kleinere Gebäude mit einer nutzbaren Fläche von bis zu 50 Quadratmetern gelten Erleichterungen gemäß GEG 2024. Denkmalgeschützte Gebäude können unter bestimmten Umständen von den regulären energetischen Sanierungsvorschriften freigestellt werden. Gebäude in besonders schützenswerten Umgebungen können ebenso spezielle Regelungen im Hinblick auf Dachsanierungen genießen, um das Erscheinungsbild oder den Charakter des Umfelds zu bewahren.

Die Kenntnis der Ausnahmen und Sonderregelungen ist für Eigentümer wesentlich, um die Dachsanierung rechtskonform und zugleich optimal für das individuelle Gebäude auszuführen.

Dachsanierung bei materiellen Schäden

Materielle Schäden und Dachsanierung

Ein weiterer entscheidender Aspekt, der eine Dachsanierung notwendig machen kann, sind materielle Schäden. Eine Dachsanierung ist fällig, um das Eindringen von Feuchtigkeit in Balken und Wände zu verhindern, und insbesondere dann notwendig, wenn ein altes, wenig gepflegtes Dach Feuchtigkeit durchlässt oder Feuchtigkeit bereits über längere Zeit in die Dachstruktur eingedrungen ist. Diese Art von Schäden können zu erheblichen Problemen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behoben werden.

Materielle Schäden am Dach, die eine Sanierung notwendig machen können, beinhalten Schäden durch Hausschwamm oder Holzschädlinge, Unwetterschäden wie Sturm oder Hagel, sowie Probleme durch dauerhafte Schattenlage, die die Sonnentrocknung behindern. Die Maßnahmen einer Dachsanierung reichen von Reparatur und Ausbesserung bestehender Schäden bis hin zu einer umfangreichen Renovierung, die sich nach dem Zustand und den Anforderungen des Gebäudes richten und auch Altbauten sowie die Statik der Dachkonstruktion bei Dachausbauten miteinbeziehen.

Energetische Dachsanierung und Dämmmethoden

Eine ordnungsgemäße Dachsanierung bietet die Gelegenheit, die Energiebilanz des Hauses zu verbessern. Eine der wichtigsten Methoden zur Verbesserung der Energieeffizienz ist die richtige Dämmung des Daches. Aufsparrendämmung wird als besonders energieeffiziente Methode betrachtet, Dächer platzsparend zu dämmen. Das Dämmmaterial bei einer Aufsparrendämmung wird extern auf den Sparren angebracht.

Die Installation einer Aufsparrendämmung ist besonders praktisch während eines Neubaus oder geplanter Dachreparaturen. Ein Hauptvorteil der Aufsparrendämmung ist die bestmögliche thermische Isolierung, ohne internen Platzverlust und ohne Wärmebrücken aufgrund der externen Anwendung. Bei der Auswahl der Dachdämmung ist das Ziel, den Wärmeverlust zu minimieren, was langfristig zur Einsparung von Heizkosten führen kann. Es gibt verschiedene Methoden, um Steil- und Flachdächer zu dämmen, wobei jede Methode ihre spezifischen Vor- und Nachteile bietet.

Genehmigungsverfahren bei Dachsanierungen

Bevor Sie mit der Dachsanierung beginnen, ist es wichtig, sich über die erforderlichen Genehmigungen zu informieren. Eine Baugenehmigung ist in der Regel erforderlich, wenn die Sanierungsmaßnahmen wesentliche Veränderungen an der Dachkonstruktion umfassen, wie eine neue Form oder eine Höhenänderung für den Dachgeschoss-Ausbau. Dachsanierungsarbeiten, bei denen es sich lediglich um Instandhaltungsmaßnahmen handelt oder der Dachausbau zu Wohnzwecken innerhalb einer bereits als Wohnraum definierten Fläche erfolgt, können genehmigungsfrei sein.

Der Einbau von Dachfenstern während des Dachausbaus ist in der Regel genehmigungsfrei, sofern eine entsprechende Bescheinigung vom Hersteller vorliegt. Verfahrensfreie Maßnahmen wie kleinere Reparaturen erfordern weder die Einreichung von Bauunterlagen, eine Zustimmung der Behörden noch müssen sie angezeigt werden. Genehmigungsfreie Arbeiten erfordern keine Baugenehmigung, eine Mitteilung an die Behörde mit einem Entwurf des Bauvorhabens ist dennoch erforderlich.

Eine gründliche Planung und Berücksichtigung der kommunalen Vorschriften sind bei der Dachsanierung essenziell, um zusätzliche Kosten und Verzögerungen zu vermeiden.

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten

Die Kosten für eine Dachsanierung können stark variieren, abhängig von der Größe des Daches, den verwendeten Materialien und dem Umfang der Arbeiten. Die günstigsten Optionen für eine Dacheindeckung sind zwischen 15 und 30 Euro pro Quadratmeter für Stahlbleche oder Bitumenbahnen und Betondachsteine. Dachziegel aus Ton kosten zwischen 25 und 50 Euro pro Quadratmeter, und Schieferdacheindeckungen belaufen sich auf 70 bis 140 Euro pro Quadratmeter. Ein Reetdach kann mit 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter veranschlagt werden. Für die Dämmmethoden liegen die Kosten zwischen 25 und 60 Euro pro Quadratmeter für Untersparrendämmung und 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter für Zwischensparrendämmung.

Die Gesamtkosten für die Komplettsanierung eines 150 Quadratmeter großen Daches beginnen bei mindestens 20.000 Euro. Eine komplette Dachsanierung inklusive Dämmung, Dachstuhl und Eindeckung kann pro Quadratmeter 250 bis 350 Euro kosten. Die Kosten für eine Dachsanierung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit Satteldach in Deutschland liegen bei 40.000 bis 60.000 Euro.

Förderprogramme von der KfW-Bank und dem BAFA bieten Zuschüsse und günstige Kreditkonditionen, wie den ‘Wohngebäude-Kredit 261’ mit Tilgungszuschüssen zwischen 5 und 25 Prozent. Das BAFA gewährt einen Grundzuschuss von 15 Prozent und einen Bonus von weiteren 5 Prozent der förderfähigen Kosten für eine Dachsanierung, wenn die Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan vorgesehen ist. Ein qualifizierter Energieberater kann bei der Suche und der Beantragung öffentlicher Förderungen behilflich sein und ist oft eine Voraussetzung für die Bewilligung von Fördermitteln durch KfW oder BAFA. Ein Teil der Kosten für die Tätigkeit eines Energieberaters kann durch öffentliche Fördermittel bezuschusst werden.

Handwerkerkosten für die Dachsanierung können bis zu einem bestimmten Betrag von der Steuer abgesetzt werden, wenn das Gebäude selbst genutzt wird.

Solardachpflicht und Dachsanierung

Die Integration erneuerbarer Energien in die Dachsanierung spielt eine immer wichtigere Rolle. Die Solardachpflicht verlangt bei Dachsanierungen die Erzeugung einer festgelegten Menge elektrischer Energie durch Photovoltaikanlagen oder die Ausstattung eines bestimmten Mindestanteils der Dachfläche mit PV-Anlagen. Bundesländer wie Berlin und Baden-Württemberg verpflichten Bauherren und teilweise auch Sanierer zur Installation von Solarthermie– und Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach.

Das Ziel der Bundesregierung mit der Einführung der Solardachpflicht ist es, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und die Klimaschutzziele zu erreichen. Als Lösungen zur Stromerzeugung auf dem Dach gelten Photovoltaik-Anlagen und innovative Solardachziegel. In Folge der Solardachpflicht müssen Dachdecker mit neuen Produkten wie Solardachziegeln vertraut werden und arbeiten nun enger mit Solarinstallateuren zusammen, sowohl bei Neubauten als auch bei Altbau.

Für die erfolgreiche Installation einer Solaranlage ist die Überprüfung der Tragfähigkeit der Dachkonstruktion und die Bestimmung der optimalen Ausrichtung und Neigung entscheidend. Positive Erfahrungen in München zeigen, dass eine Dachsanierung mit integrierter Solarlösung die Stromerzeugung deutlich verbessern kann. Es bestehen Kostenunterschiede zwischen der Installation von Aufdachanlagen und den in den Dachbelag integrierten Solarlösungen.

Dachsanierung bei denkmalgeschützten Gebäuden

Denkmalgeschützte Gebäude stellen eine besondere Herausforderung bei der Dachsanierung dar. Bei der Dachsanierung denkmalgeschützter Gebäude ist stets eine Genehmigung des zuständigen Denkmalamtes notwendig. Dies ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die Arbeiten im Einklang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes stehen und den historischen Charakter des Gebäudes bewahren.

In Bezug auf die Materialien, die bei der Dachsanierung von denkmalgeschützten Gebäuden verwendet werden dürfen, müssen diese hinsichtlich Farbe, Oberflächenstruktur und Anordnung den Denkmalschutzvorgaben entsprechen. Dies bedeutet, dass nicht alle Materialien und Techniken, die bei einer herkömmlichen Dachsanierung verwendet werden, für denkmalgeschützte Gebäude geeignet sind. Es ist daher wichtig, dass Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden sich bei der Planung einer Dachsanierung professionellen Rat einholen.

Die Rolle des Energieberaters bei der Dachsanierung

Bei der Planung einer Dachsanierung ist es oft hilfreich, die Dienste eines Energieberaters in Anspruch zu nehmen. Energieberater sind für die Erstellung von Energieausweisen, Sanierungskonzepten und individuellen Sanierungsfahrplänen bei der Dachsanierung zuständig. Sie können wertvolle Unterstützung bei der Planung der Dachsanierung bieten, insbesondere bei der Beantragung von Fördermitteln und der Steigerung der Energieeffizienz.

Zertifizierte Energieberater haben ihre Fachkenntnisse bei anerkannten Institutionen wie der Handwerkskammer, IHK oder Hochschulen nachgewiesen und sind oft in der Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) gelistet. Durch ihre Fachkenntnis und Erfahrung können sie sicherstellen, dass die Dachsanierung den aktuellen Energieeffizienzstandards entspricht und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse des Hausbesitzers berücksichtigt.

Dachsanierung und erneuerbare Energien

Die Integration von erneuerbaren Energien in die Dachsanierung ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der berücksichtigt werden sollte. Die Integration von Photovoltaik bei der Dachsanierung kann langfristig Kosten durch niedrigere Energiekosten einsparen. Eine Photovoltaikanlage erhöht den Immobilienwert, da zukünftige Hauskäufer nachhaltige und energieeffiziente Lösungen suchen.

Hausbesitzer können durch die Nutzung von Photovoltaikanlagen, wie einer PV Anlage, Energieunabhängigkeit erreichen und ihre Abhängigkeit von herkömmlichen Energieversorgern reduzieren. Die optimale Größe und Leistung eines Photovoltaiksystems sollte auf Grundlage der Energiebedürfnisse, des verfügbaren Dachraums und des Budgets bestimmt werden. Hochwertige Solarmodule, Wechselrichter und Montagesysteme sind entscheidend für ein zuverlässiges und effizientes Photovoltaiksystem. Für die Installation von Photovoltaikanlagen sollte qualifiziertes Fachpersonal eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass die Arbeiten korrekt und sicher durchgeführt werden.

Die Installation von Photovoltaikanlagen auf neuen Dächern trägt zur CO₂-Reduzierung bei und fördert die Umweltfreundlichkeit. Die Notwendigkeit einer Dachsanierung kann sich auch aus dem Wunsch nach mehr gedämmtem Wohnraum oder der Installation einer Photovoltaikanlage ergeben.

Tipps für eine erfolgreiche Dachsanierung

Eine erfolgreiche Dachsanierung erfordert eine gründliche Planung und Vorbereitung. Bei der Dachsanierung sollte besonders auf eine vorausschauende Planung und die Auswahl von Materialien geachtet werden, wobei die Langlebigkeit, Witterungsbeständigkeit und Optik im Vordergrund stehen.

Folgende Punkte sind dabei zu beachten:

  • Betondachsteine, mit ca. 25 €/m², stellen eine preiswerte Option dar.

  • Die Auswahl des richtigen Fachbetriebs ist entscheidend für die Qualität der Ausführung.

  • Es sollten daher individuelle Angebote von erfahrenen Dachdecker-Meisterbetrieben eingeholt und geprüft werden.

Kosten können durch eine sorgfältige Planung, den Einsatz hochwertiger Materialien und die Inanspruchnahme von Fördermitteln sowie die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerksleistungen optimiert werden. Dabei sollten Sie nicht nur die kurzfristigen Kosten, sondern auch die langfristigen Energieeinsparungen und den Mehrwert, den eine Dachsanierung für Ihre Immobilie bedeutet, berücksichtigen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Dachsanierung eine komplexe Aufgabe ist, die eine gründliche Planung und Kenntnis der geltenden Gesetze und Vorschriften erfordert. Ob es sich um die Einhaltung des Gebäudeenergiegesetzes, die Auswahl der richtigen Dämmmethoden oder die Integration von erneuerbaren Energien handelt, jede Entscheidung hat langfristige Auswirkungen auf die Energieeffizienz und den Wert Ihres Hauses. Mit der richtigen Planung und Unterstützung können Sie jedoch sicherstellen, dass Ihre Dachsanierung ein Erfolg wird.

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