Eigentümergemeinschaft Sanierung: Mehrheit entscheidet - Was Sie wissen müssen

Bei Sanierungen in einer Eigentümergemeinschaft ist das Mehrheitsprinzip entscheidend: Einfache Mehrheit oder qualifizierte Mehrheit? In diesem Artikel geht es um die Eigentümergemeinschaft Sanierung Mehrheit und führt Sie durch die entscheidenden Regelungen für gültige Beschlüsse. Zudem zeigt Ihnen der Artikel, was Eigentümer bei Mehrheitsentscheidungen genau beachten müssen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • In Eigentümergemeinschaften muss bei Sanierungsmaßnahmen zwischen einfacher und qualifizierter Mehrheit unterschieden werden, wobei größere Modernisierungen oder Kostenverteilungsänderungen eine doppelt qualifizierte Mehrheit erfordern.

  • Minderheiten müssen bei Sanierungsbeschlüssen berücksichtigt werden; Beschlüsse, die rechtswidrig sind oder bestimmte Eigentümer unzumutbar benachteiligen, können angefochten werden.

  • Die Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen kann durch Sonderumlagen, Rücklagen, Fördermittel und Kostenumlage auf Mieter erfolgen; die Abrechnung und korrekte Verteilung der Kosten fällt in den Verantwortungsbereich des Verwalters.

Mehrheitsbeschlüsse in der Eigentümergemeinschaft: Grundlagen und Grenzen

Eigentümergemeinschaft Sanierung Mehrheit

In jeder Eigentümergemeinschaft sind Mehrheitsbeschlüsse das zentrale Instrument, um Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen umzusetzen. Sie sind das Herzstück der gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung und beeinflussen maßgeblich die Verwaltung des Gemeinschaftseigentums. Doch was genau bedeutet das? Und welche Grenzen gibt es dabei zu beachten?

Rechtliche Rahmenbedingungen legen fest, unter welchen Bedingungen ein Mehrheitsbeschluss gültig ist. So muss beispielsweise mehr als die Hälfte der Miteigentümer anwesend oder vertreten sein. Stimmenthaltungen oder nicht anwesende Eigentümer zählen nicht zur Mehrheit. Auch die Gemeinschaftsordnung kann die Anforderungen an Mehrheitsbeschlüsse verschärfen, jedoch nicht reduzieren. Es ist also wichtig, diese Rahmenbedingungen zu kennen und zu beachten, um gültige und rechtssichere Entscheidungen zu treffen.

1. Wann ist eine einfache Mehrheit ausreichend?

Eine einfache Mehrheit, das heißt mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen, ist in vielen Fällen ausreichend, um Entscheidungen in der Eigentümergemeinschaft zu treffen. Beispielsweise kommt sie bei Themen wie dem Wirtschaftsplan oder Verwaltungsfragen zum Einsatz. Auch Sanierungsmaßnahmen wie der Austausch von Zugangstreppenplatten und die gleichzeitige Sanierung des Fundaments können mit einfacher Mehrheit beschlossen werden.

Ebenso genügt ein Mehrheitsbeschluss für ‘modernisierende Instandsetzungen’, die über gewöhnliche Instandhaltungsmaßnahmen hinausgehen.

2. Wann benötigt man eine qualifizierte Mehrheit?

Es gibt allerdings auch Fälle, in denen eine einfache Mehrheit nicht ausreicht und eine qualifizierte Mehrheit benötigt wird. Das ist beispielsweise der Fall bei Entscheidungen, die mit höheren Kosten verbunden sind. Hier erfordert das Gesetz die Zustimmung von drei Vierteln aller stimmberechtigten Eigentümer.

Noch komplexer wird es bei wichtigen Entscheidungen wie größeren Modernisierungsmaßnahmen oder Änderungen der Kostenverteilung bei Instandhaltungsmaßnahmen. Hier ist sogar eine doppelt qualifizierte Mehrheit notwendig, das heißt, neben der Zustimmung von drei Vierteln aller stimmberechtigten Eigentümer müssen die Befürworter zusätzlich mindestens die Hälfte aller Eigentumsanteile repräsentieren.

3. Grenzen der Mehrheitsentscheidung

Aber selbst wenn eine Mehrheit für eine Maßnahme erreicht wird, gibt es Grenzen für Mehrheitsentscheidungen. Diese werden durch das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) festgelegt. Ein Beschluss, der gegen zwingende Rechtsvorschriften verstößt, kann zum Beispiel als nichtig erklärt werden, unabhängig von der Zustimmung, die er eventuell von den Eigentümern erhalten hat.

Ein Beispiel dafür ist ein Urteil des Landgerichts Karlsruhe, wonach ein mehrheitlich gefasster Beschluss zur Ablehnung einer notwendigen Dachsanierung ungültig ist, da dieser nicht der ordnungsgemäßen Verwaltung entspricht.

Umgang mit Minderheiten bei Sanierungsbeschlüssen

Minderheitenschutz bei Sanierungsbeschlüssen

Bei Sanierungsbeschlüssen geht es nicht nur um Mehrheiten, sondern auch um den Umgang mit Minderheiten. Denn nicht immer sind alle Eigentümer mit den geplanten Maßnahmen einverstanden. Konflikte können entstehen, wenn einzelne Miteigentümer nicht für eine Sanierungsmaßnahme stimmen und sich an den Kosten nicht beteiligen möchten, aber dennoch von den Ergebnissen der Maßnahme profitieren. Wie also geht man mit solchen Situationen um? Und wie können Minderheiten vor unzumutbaren Entscheidungen geschützt werden?

Schauen wir uns zunächst an, wie der Schutz der Minderheit vor unzumutbaren Entscheidungen gewährleistet wird. Beispielsweise können ältere Menschen häufig keine großen Sanierungsprojekte finanzieren, da sie ihr ganzes Leben lang die Eigentumswohnung abbezahlt haben und nun mietfrei leben. Ebenso kann es sein, dass einige Eigentümer noch Kredite für die Wohnung abzahlen und keinen finanziellen Spielraum für zusätzliche Kosten haben. Trotzdem dürfen diese Eigentümer die Durchführung notwendiger Sanierungsmaßnahmen nicht willkürlich verzögern oder blockieren. Denn wer ein dringend nötiges Sanierungsvorhaben verzögert, kann für den entstehenden Schaden haftbar gemacht werden. Das gilt auch, wenn sich die Person bei der Abstimmung nur enthält.

1. Schutz der Minderheit vor unzumutbaren Entscheidungen

Wie bereits erwähnt, ist der Schutz der Minderheit vor unzumutbaren Entscheidungen ein wichtiger Aspekt bei der Sanierung in einer Eigentümergemeinschaft. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Belastungen, sondern auch um die Wahrung der Rechte jedes einzelnen Eigentümers. So können beispielsweise ältere Menschen, die ihre Eigentumswohnung bereits abbezahlt haben und mietfrei leben, vor großen finanziellen Belastungen geschützt werden. Ebenso können Eigentümer, die noch Kredite für die Wohnung abzahlen und keinen finanziellen Spielraum haben, vor unzumutbaren Entscheidungen bewahrt werden. In solchen Eigentümergemeinschaften ist eine sorgfältige Planung und Kommunikation besonders wichtig.

Jeder Eigentümer, der ein dringend notwendiges Sanierungsvorhaben verzögert oder sich bei der Abstimmung auch nur enthält, kann für den entstehenden Schaden haftbar gemacht werden. Dies gilt unabhängig von anderen Umständen.

2. Anfechtung von Beschlüssen

Aber was geschieht, wenn ein Eigentümer mit einem Beschluss nicht einverstanden ist? In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, den Beschluss anzufechten. Dieses Recht steht jedem Eigentümer zu, wenn er den Beschluss für rechtswidrig hält. Dabei können auch Fehler bei der Stimmenzählung oder -auswertung innerhalb eines Monats nach dem Beschluss mittels einer Anfechtungsklage geltend gemacht werden. Eine solche Klage muss dabei form- und fristgerecht beim zuständigen Gericht eingereicht werden. Sie bleibt so lange wirksam, bis das Gericht die Unwirksamkeit des angefochtenen Beschlusses feststellt.

Bei Beschlüssen, die im Widerspruch zur ordnungsgemäßen Verwaltung stehen, können Eigentümer sogar das Gericht um eine Beschlussersetzung ersuchen.

3. Vermittlung und Kompromissfindung

Doch nicht immer muss es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen. Oft können Konflikte innerhalb der Eigentümergemeinschaft auch durch Vermittlung und Kompromissfindung gelöst werden. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn es um Konflikte geht, die aus Interessenkonflikten entstehen, etwa wenn ein Bauträger gleichzeitig Verwalter der Immobilie ist und die Interessen der Eigentümergemeinschaft vertreten soll.

Durch eine offene und ehrliche Kommunikation sowie durch die Bereitschaft aller Parteien zu Kompromissen können viele Konflikte gelöst und eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden werden.

Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen in der Eigentümergemeinschaft

Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen

Eine der größten Herausforderungen bei Sanierungsprojekten in einer Eigentümergemeinschaft ist zweifelsohne die Finanzierung. Denn die Kosten für solche Maßnahmen können schnell in die Höhe schnellen und müssen von den Eigentümern getragen werden, unabhängig von ihrer persönlichen finanziellen Situation. Im schlimmsten Fall kann dies sogar dazu führen, dass Eigentümer zur Veräußerung ihrer Wohnung gezwungen sind.

Um dies zu vermeiden und eine faire und gerechte Finanzierung sicherzustellen, gibt es verschiedene Finanzierungsinstrumente. Dazu gehören beispielsweise:

  • Sonderumlagen

  • Bildung von Rücklagen

  • Beantragung von Fördermitteln und Darlehen

  • Umlage eines Teils der Kosten auf die Mieter

Diese Maßnahmen können helfen, die finanzielle Belastung zu verringern.

Doch wie funktionieren diese Instrumente genau und welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?

1. Sonderumlage und Rücklagenbildung

Bei der Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen in einer Eigentümergemeinschaft spielen Sonderumlagen und die Bildung von Rücklagen eine zentrale Rolle. Sonderumlagen werden beispielsweise bei Sanierungsmaßnahmen wie der Sanierung von Dachgauben, Terrassen und Dachrinnen eingesetzt und durch Mehrheitsbeschluss festgelegt. Die Verwaltung dieser Sonderumlagen obliegt dabei dem Verwalter und stellt eine große Verantwortung dar.

Daneben kann auch die Bildung einer Instandhaltungsrücklage eine wichtige Rolle spielen. Diese kann für Sanierungsmaßnahmen eingesetzt werden und erfordert eine einfache Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten.

2. Fördermittel und Darlehen

Eine weitere Möglichkeit, um die finanzielle Belastung der Eigentümer zu verringern, ist die Beantragung von Fördermitteln und Darlehen. Dabei kann ein Energieberater eine wichtige Rolle spielen. Er führt eine detaillierte Analyse des Energieverbrauchs der Immobilie durch und gibt Empfehlungen zur effizienten Modernisierung. Auf dieser Grundlage kann er bei der Beantragung von staatlichen Fördermitteln und Darlehen helfen.

Dies kann eine erhebliche finanzielle Entlastung für die Eigentümergemeinschaft darstellen und dazu beitragen, die Sanierungsmaßnahmen effizient und kosteneffektiv durchzuführen.

3. Umlage der Kosten auf Mieter

Zu guter Letzt besteht auch die Möglichkeit, einen Teil der Kosten für Sanierungsmaßnahmen auf die Mieter umzulegen. Hierbei sind jedoch gesetzliche Regelungen zu beachten. So dürfen Vermieter seit Anfang 2019 beispielsweise 8 % der Modernisierungskosten auf die Jahresmiete umlegen. Allerdings ist die Mieterhöhung nach Sanierungen innerhalb von sechs Jahren auf einen bestimmten Betrag begrenzt.

Dieser darf nicht höher als 3 Euro pro Quadratmeter sein, es sei denn, die Miete lag vorher unter 7 Euro pro Quadratmeter – dann darf die Erhöhung nicht mehr als 2 Euro pro Quadratmeter betragen.

Rechte und Pflichten bei baulichen Veränderungen

Rechte und Pflichten bei baulichen Veränderungen

Sanierungsmaßnahmen sind in der Regel mit baulichen Veränderungen verbunden. Und damit auch mit bestimmten Rechten und Pflichten für die Eigentümer. Bauliche Veränderungen sind dabei definiert als Maßnahmen, die über die Erhaltung des Gemeinschaftseigentums hinausgehen und das Gemeinschaftseigentum dauerhaft und wesentlich umgestalten. Typische Beispiele dafür sind der Einbau von Dachfenstern, der Umbau von Balkonen oder die Errichtung von Garagen.

Doch nicht jede bauliche Veränderung kann einfach so vorgenommen werden. In der Regel ist dafür die Genehmigung der Eigentümergemeinschaft erforderlich. Und auch die Zustimmung derjenigen Eigentümer, deren Rechte durch die bauliche Veränderung konkret betroffen sind. Doch was geschieht, wenn sich ein Eigentümer nicht an diese Regelungen hält und ohne Genehmigung bauliche Veränderungen vornimmt?

1. Abgrenzung der Begrifflichkeiten

Um zu verstehen, welche Rechte und Pflichten Eigentümer bei baulichen Veränderungen haben, ist es wichtig, die verschiedenen Begrifflichkeiten zu verstehen. Bauliche Veränderungen unterscheiden sich von Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie von Modernisierungsmaßnahmen dadurch, dass sie über die Wiederherstellung oder Erhaltung des ursprünglichen Zustands hinausgehen und einen neuen Zustand erschaffen.

So sind beispielsweise Maßnahmen zur Instandhaltung darauf ausgerichtet, den ursprünglichen Zustand des Gemeinschaftseigentums zu erhalten, während bei Instandsetzungen eine Wiederherstellung nach einem Schaden oder Verschleiß erfolgt.

2. Zustimmungsrechte der Eigentümer

Die Zustimmungsrechte der Eigentümer spielen eine wichtige Rolle bei baulichen Veränderungen. Bauliche Veränderungen, die das Gemeinschaftseigentum beeinträchtigen oder alle Eigentümer erheblich beeinträchtigen, erfordern beispielsweise einen einstimmigen Beschluss. Auch bei Veränderungen oder Umbauten, die nur einige wenige Eigentümer betreffen, ist die Zustimmung der betroffenen Eigentümer gesondert notwendig.

Ein Beschluss über bauliche Veränderungen kann dabei nicht gefasst werden, wenn dadurch ein Eigentümer ohne sein Einverständnis unbillig benachteiligt wird. Für bestimmte bauliche Veränderungen, die privilegierten Zwecken dienen, wie der Inklusion von Menschen mit Behinderungen und dem Laden von E-Fahrzeugen, besteht ein Anspruch auf Zustimmung.

3. Umgang mit unerlaubten Baumaßnahmen

Doch was geschieht, wenn ein Eigentümer ohne Genehmigung bauliche Veränderungen vornimmt? In solchen Fällen kann jeder Wohnungseigentümer die Beseitigung oder Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes verlangen. Der Wohnungseigentümer, der die unerlaubte bauliche Veränderung vorgenommen hat oder auf dessen Verlangen diese ausgeführt wurde, ist dabei für die Kosten der Rückgängigmachung verantwortlich.

Darüber hinaus verjähren Ansprüche auf Beseitigung nicht genehmigter baulicher Veränderungen erst nach drei Jahren.

Die Rolle des Verwalters bei Sanierungsprojekten

Bei Sanierungsprojekten spielt der Verwalter eine zentrale Rolle. Er ist in der Regel der erste Ansprechpartner für die Eigentümer und übernimmt die folgenden Aufgaben:

  • Planung des Projekts

  • Organisation des Projekts

  • Betreuung des Projekts

  • aktive Teilnahme an der Entscheidungsfindung

  • transparente Kommunikation mit den Eigentümern

Darüber hinaus ist der Verwalter auch für die korrekte Abrechnung der Sanierungskosten verantwortlich. Er sorgt dafür, dass:

  • die Kosten gerecht auf die einzelnen Eigentümer verteilt werden

  • alle Zahlungen korrekt verbucht werden

  • eventuelle Fördermittel und Darlehen beantragt werden

  • die finanzielle Abwicklung des Projekts überwacht wird.

1. Planung und Organisation

Die Planung und Organisation von Sanierungsprojekten ist eine der Kernaufgaben des Verwalters. Er muss dabei nicht nur die verschiedenen Maßnahmen koordinieren, sondern auch die Interessen der einzelnen Eigentümer berücksichtigen. Dabei kann es auch notwendig sein, externes Fachwissen einzubeziehen, um komplexere Sanierungsthemen angemessen zu adressieren.

Für Sanierungsmaßnahmen, die eine vertiefte Organisation erfordern und über die gewöhnlichen Verwaltungsaufgaben hinausgehen, kann der Verwalter ein Sonderhonorar beanspruchen.

2. Kommunikation und Informationspflicht

Eine effektive Kommunikation ist das A und O bei Sanierungsprojekten. Der Verwalter fungiert dabei als Vermittler und Kommunikationspartner zwischen den Eigentümern und sorgt für Transparenz in der Verwaltung. Dabei spielt auch die Informationspflicht des Verwalters eine wichtige Rolle.

Denn obwohl in der Regel nur einmal pro Jahr eine Eigentümerversammlung stattfindet, müssen die Eigentümer kontinuierlich und transparent über den Fortschritt der Sanierungsmaßnahmen informiert werden.

3. Abrechnung und Kontrolle

Die korrekte Abrechnung der Sanierungskosten ist eine weitere wichtige Aufgabe des Verwalters. Er ist dafür verantwortlich, den Jahresabschluss für das abgelaufene Geschäftsjahr zu erstellen und alle Kosten und Einnahmen korrekt zu verbuchen. Dabei behält er auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt das Recht, auf die bereits an den Nachfolger übergebenen Verwaltungsdokumente zuzugreifen, um die Jahresabrechnung zu vollenden. Auf dieser Seite des Prozesses ist Genauigkeit entscheidend.

Für diese Zusatzarbeit kann er jedoch keine zusätzliche Vergütung fordern, es sei denn, es wurde eine abweichende Vereinbarung getroffen. Es ist daher sinnvoll, die Honorare für den Verwalter und externe Experten vorab festzulegen und zu beschließen.

Energetische Sanierung: Besonderheiten und Herausforderungen

Energetische Sanierungen sind ein besonders spannendes und herausforderndes Thema im Bereich der Sanierung in einer Eigentümergemeinschaft. Sie zielen darauf ab, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dabei geht es nicht nur um die technische Umsetzung der Maßnahmen, sondern auch um die organisatorischen und finanziellen Herausforderungen, die damit verbunden sind. Denn energetische Sanierungen erfordern in der Regel einen hohen Arbeitsaufwand und eine detaillierte Planung und Organisation.

Dabei sind insbesondere die Abstimmungsprozesse und die Berechnung von Amortisation und Wirtschaftlichkeit von großer Bedeutung. Denn nur wenn alle Eigentümer hinter den Maßnahmen stehen und die Sanierung auch aus finanzieller Sicht sinnvoll ist, kann das Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Doch wie genau läuft das ab und welche Besonderheiten gibt es zu beachten?

1. Notwendigkeit von energetischen Sanierungen

Die Notwendigkeit von energetischen Sanierungen ergibt sich nicht nur aus den individuellen Bedürfnissen der Eigentümer, sondern auch aus den gesellschaftlichen und politischen Zielen. So fördert beispielsweise die Bundesregierung energetische Sanierungen, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Dabei sind eine verbesserte Information und Aufklärung von Wohnungseigentümergemeinschaften über energetische Sanierungen erforderlich.

Denn nur wenn die Eigentümer die Notwendigkeit und Vorteile solcher Maßnahmen erkennen, können diese erfolgreich umgesetzt werden.

2. Abstimmungsprozesse und Mehrheiten

Die Durchführung energetischer Sanierungen erfordert in der Regel die Zustimmung der Eigentümer. Dabei ist für die Beschlussfassung energetischer Sanierungsmaßnahmen in der Eigentümergemeinschaft mindestens eine Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen notwendig, wobei diese Mehrheit auch mehr als die Hälfte aller Miteigentumsanteile besitzen muss.

Eine wirksame Beschlussfassung über Sanierungsmaßnahmen sollte dabei durch einen Geschäftsordnungsbeschluss mit doppelt-qualifizierter Mehrheit festgelegt werden, um Rechtssicherheit zu gewährleisten.

3. Amortisationsrechnung und Wirtschaftlichkeit

Neben den technischen und organisatorischen Herausforderungen spielt auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle bei energetischen Sanierungen. Dabei kann die Amortisationsrechnung eine hilfreiche Methode sein, um zu ermitteln, nach welcher Zeit sich eine Investition durch Einsparungen oder Einnahmen ‘bezahlt’ macht. Langfristig können energetische Sanierungen zu einer Wertsteigerung der Immobilien führen und somit finanzielle Vorteile für die Eigentümergemeinschaft generieren.

Dabei sollte allerdings die Lebensdauer der Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt werden, um eine realistische Einschätzung der Wirtschaftlichkeit zu ermöglichen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sanierung in einer Eigentümergemeinschaft eine komplexe Aufgabe ist, die eine sorgfältige Planung und Organisation erfordert. Dabei spielen nicht nur technische und finanzielle Aspekte eine Rolle, sondern auch rechtliche und organisatorische Fragen. Durch eine transparente Kommunikation und eine faire Verteilung der Kosten können viele Konflikte vermieden und ein für alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Und trotz aller Herausforderungen bietet die Sanierung auch viele Vorteile: Sie trägt zur Werterhaltung und Wertsteigerung der Immobilie bei, verbessert die Wohnqualität und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

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