Sie wollen durch energetische Sanierung Heizkosten sparen und den Wert Ihres Hauses steigern, und es selber machen? Unsere Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie dabei vorgehen, welche Maßnahmen selbst umsetzbar sind und worauf Sie achten müssen, um Ihr Zuhause energieeffizient und regelkonform zu sanieren.
Energetische Sanierungsmaßnahmen beinhalten neben der Dämmung und Fenstererneuerung auch Heiz- und Lüftungsoptimierungen, wobei eine fachgerechte Beratung und Zustandsbewertung sowie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben essenziell sind.
Heimwerker können mit entsprechenden Fähigkeiten einzelne Maßnahmen selbst umsetzen, doch ist eine realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und fachliche Unterstützung bei schwereren Projekten notwendig.
Effektive Kostenplanung, Inanspruchnahme von Fördermitteln und Beachtung der Reihenfolge und Sicherheit bei der Sanierung sind entscheidend für den Erfolg und die Umsetzung energetischer Eigenleistungen.
Die energetische Sanierung umfasst Maßnahmen zur Verringerung von Wärmeverlust und zur Einsparung von Heizkosten sowie zur Steigerung des Immobilienwerts. Dabei geht es nicht nur um die Verbesserung der Wohnqualität, wie die Verringerung von Wärmebrücken und Schimmel, sondern auch um gesetzliche Vorgaben, die Eigenheimbesitzer zur Durchführung von energetischen Sanierungsmaßnahmen verpflichten können.
Sanierungsmaßnahmen betreffen die Dämmung von Fassade, Dach und Keller sowie den Austausch von Fenstern und Türen und die Installation moderner Heizungs- und Lüftungssysteme. Eine nicht durchgeführte energetische Sanierung kann zu einem Wertverlust der Immobilie führen. Daher ist es wichtig, sich vor Beginn der Sanierung durch eine Zustandsbewertung des Gebäudes und eine Beratung durch einen Energieberater ein genaues Bild von den notwendigen Maßnahmen zu machen, um das Gebäude erfolgreich zu sanieren.
Die Begleitung durch Experten, wie Architekten oder Fachplaner, ist entscheidend für eine qualitätsgesicherte und erfolgreiche Durchführung der Sanierungsmaßnahmen. Sie können dabei helfen, den Umfang der notwendigen Arbeiten zu bestimmen und einen geeigneten Sanierungsplan zu entwickeln.
Mit etwas handwerklichem Geschick können Eigenheimbesitzer einige Sanierungsarbeiten selbst übernehmen. Dazu gehören:
Kellerdämmung
Dämmung der obersten Geschossdecke
Abdichten von Fenstern und Türen
Vor- und Nacharbeiten wie Ausbau alter Fenster, Freilegen von Wänden oder Entfernung alter Bodenbeläge
Es ist jedoch entscheidend, dass Sie Ihre eigene Leistungsfähigkeit realistisch einschätzen. Nicht alle Sanierungsarbeiten können oder sollten Sie selbst durchführen. Eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten kann schnell zu Überforderung und Frustration führen.
Informieren Sie sich daher ausführlich über die Vorteile und Methoden der Dachdämmung von außen oder innen und entscheiden Sie dann, ob Sie diese Maßnahmen selbst durchführen können.
Für Innenausbau und Renovierungsarbeiten sind verschiedene Elektromaschinen notwendig, wie:
Akkubohrer
Elektrohobel
Fräsen
Schleifmaschinen
Eine effektive Staubkontrolle ist während des Innenausbaus essenziell und erfordert einen leistungsfähigen Baustaubsauger, der direkt mit Elektrowerkzeugen verbunden werden kann.
Zum Verkleiden von Wänden und Decken werden folgende Trockenbauwerkzeuge benötigt:
Farbpinsel
Farbrollen
Glättekellen
Gipskartonsägen
Die richtige Auswahl der Materialien und Werkzeuge ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Sanierungsmaßnahmen.
Eine Energieberatung kann notwendige Maßnahmen aufzeigen und bei der Planung und Durchführung von energetischen Sanierungen unterstützen. Es gibt auch zahlreiche Anleitungen und Schulungen, die Ihnen helfen können, die notwendigen Fähigkeiten für die Durchführung von Sanierungsarbeiten zu erwerben.
Egal ob Sie sich online, in Büchern oder in speziellen Kursen informieren: Wichtig ist, dass Sie sich ausreichend vorbereiten und sich nicht überfordern. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um die verschiedenen Arbeitsschritte zu verstehen und sicher durchzuführen.
Die richtige Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen ist entscheidend, um Effizienz zu maximieren und Schäden wie Schimmelbildung zu verhindern. Zu Beginn der Sanierung sollte die Gebäudehülle fokussiert werden, in die die Wärmedämmung an Außenwänden, Dach oder oberster Geschossdecke und Kellerdecke eingebettet ist, um die Wärmeverluste zu reduzieren.
Bei Gebäuden, die vor 1984 erbaut wurden, müssen umfassendere Sanierungsschritte in Betracht gezogen werden. Diese Gebäude erfüllen oftmals nicht die Mindestenergiestandards und erfordern daher einen umfangreichen Sanierungsplan. Bei neueren Gebäuden kann hingegen ein Austausch des Heizsystems besonders effizient sein.
Die richtige Reihenfolge bei der Sanierung ist also nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch eine Frage des Gebäudetyps und des Baujahres. Lassen Sie sich daher von einem Energieberater beraten, um den optimalen Sanierungsplan für Ihr Eigenheim zu entwickeln.
Die gute Nachricht ist: Hausbesitzer können ab 2023 Zuschüsse für Materialkosten bei Eigenleistungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude beantragen. Allerdings müssen Sie dabei sicherstellen, dass Rechnungen ausschließlich förderfähige Kosten in deutscher Sprache enthalten und auf ihren Namen ausgestellt sind.
Die maximale Förderung für Einzelmaßnahmen liegt bei 20 Prozent der förderfähigen Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 30.000 Euro pro Wohneinheit jährlich und kann bei Vorhandensein eines Sanierungsfahrplans auf 60.000 Euro steigen. Doch beachten Sie: Für die Inanspruchnahme von Fördermitteln ist die Überprüfung und Bestätigung der fachgerechten Durchführung von Eigenleistungen durch einen Energie-Effizienz-Experten erforderlich.
Neben der Bundesförderung bieten auch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und staatliche Förderprogramme Beratung und Unterstützung für die Beantragung von Fördermitteln für Sanierungen in Eigenleistung an. Nutzen Sie diese Angebote und Förderungen, um das volle Potenzial Ihrer Fördermöglichkeiten auszuschöpfen.
Vor Beginn der energetischen Sanierung ist es entscheidend, die Kosten zu klären und die Finanzierung für das Projekt sicherzustellen. Das Budget sollte dabei auch eine Reserve für unvorhergesehene Ausgaben enthalten. Rechnungen für Materialkosten müssen unbar bezahlt werden und Baumarktquittungen reichen für den Förderantrag nicht aus.
Die Rechnungen für Materialkosten im Rahmen der Eigenleistung bei der energetischen Sanierung dürfen nur förderfähige Posten enthalten, müssen den Namen des Antragstellers ausweisen und in deutscher Sprache ausgefertigt sein. Eine Überschätzung der möglichen Eigenleistungen kann zu Zahlungsengpässen führen.
Es ist daher ratsam, die Eigenleistungen eher geringer als zu hoch anzusetzen, um realistisch zu bleiben und das Budget nicht zu überschreiten. Eine sorgfältige Kostenkontrolle und Budgetplanung sind daher entscheidend für den finanziellen Erfolg Ihrer Sanierungsmaßnahmen.
Technisch veraltete Hausinstallationen sollten aus Sicherheitsgründen und zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften von einem Fachbetrieb erneuert werden. Arbeiten an der Elektrik und dem Heizungssystem sowie Tätigkeiten in großer Höhe sollten nicht ohne fachliche Kenntnisse durchgeführt werden und bedürfen oft eines Fachbetriebes, insbesondere wenn es um das eigene Haus geht.
Der Austausch von Heizkesseln, die älter als 30 Jahre sind und nicht über Brennwert- oder Niedertemperaturtechnologie verfügen, wird durch das Gebäudeenergiegesetz geregelt. Fehlerhafte Eigenleistungen bei der Heizung können hohe Folgekosten verursachen, falls bei den Arbeiten Fehler gemacht werden und daraus resultierende Schäden nicht von Gewährleistungen bedeckt sind.
Es ist daher wichtig, sich über die gesetzlichen Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen zu informieren und diese bei der Planung und Durchführung der Sanierungsarbeiten zu berücksichtigen.
Durch die Durchführung von Sanierungsmaßnahmen als Eigenleistung können Heimwerkerinnen und Heimwerker nicht nur finanzielle Ressourcen sparen, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beitragen. Eigenleistungen ermöglichen es Hausbesitzern, persönliche Verantwortung für die Umwelt ihres Eigenheims zu übernehmen, indem sie proaktiv ressourcenschonende Lösungen in ihre Sanierungsprojekte integrieren.
Die Auswahl von nachhaltigen, umweltfreundlichen Materialien und der Einsatz von recyclingfähigen Produkten tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck bei der Sanierung zu minimieren. Eine verbesserte Dämmung und die Reduzierung von Wärmebrücken innerhalb des Hauses führen zu einer gesteigerten Energieeffizienz und geringeren Heizkosten.
Energetische Sanierungsmaßnahmen, wie die Optimierung der Heizungsanlage oder der Austausch alter Fenster, haben das Potenzial, den CO₂-Ausstoß eines Gebäudes signifikant zu senken. Eigenleistungen im Rahmen der energetischen Sanierung tragen wesentlich dazu bei, langfristig Energie zu sparen, die Umwelt zu schützen und die persönliche CO₂-Bilanz zu verbessern.
Erfahrungsberichte von Hauseigentümern, die bereits energetische Sanierungen durchgeführt haben, können wertvolle Einblicke in die realen Kosten und Herausforderungen bei der Sanierung bieten. Diese Berichte können Ihnen helfen, Ihre eigenen Sanierungsarbeiten besser zu planen und zu realisieren.
Obwohl jede Sanierung individuell ist und die Kosten und Herausforderungen je nach Gebäude und geplanten Maßnahmen variieren können, bieten diese Erfahrungsberichte eine wichtige Orientierungshilfe. Sie können Ihnen helfen, ein realistisches Budget zu planen, potenzielle Herausforderungen zu identifizieren und Lösungen für häufig auftretende Probleme zu finden.
Die energetische Sanierung ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz, Reduzierung der Heizkosten und zum Klimaschutz. Mit der richtigen Planung, Vorbereitung und Durchführung können Eigenheimbesitzer einige dieser Sanierungsarbeiten selbst durchführen und so Geld sparen und aktiv zur Umwelt beitragen.
Egal ob Sie den Dachboden dämmen, die Fenster abdichten oder das Heizungssystem erneuern: Jede Sanierungsmaßnahme trägt dazu bei, Ihr Eigenheim nachhaltiger zu gestalten und Ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Nutzen Sie die Chancen der energetischen Sanierung und machen Sie Ihr Eigenheim fit für die Zukunft!